Innere Medizin & Gastroenteroskopie: Endoskopie

Während einer Magenspiegelung erkennen wir kleinste Veränderungen der Magenschleimhaut, die wir gegebenenfalls direkt entfernen können. Magenschleimhaut-Entzündungen, Geschwüre oder Blutungen können wir in vielen Fällen unmittelbar behandeln. Engstellen der Speiseröhre, des Magenausgangs oder des Zwölffingerdarms können aufgedehnt oder spezielle Stents eingelegt werden. Polypen oder auch Frühformen des Magen- und Speiseröhrenkrebs können endoskopisch abgetragen werden (Mukosektomie oder endoskopische Submukosadissektion).

Neben der endoskopischen Abtragung von krankhaften Veränderungen der Speiseröhre bieten wir auch die Radiofrequenzablation (BARRX) zur Behandlung einer fortgeschrittenen Barrett-Schleimhaut der Speiseröhre an.

Wir sind erfahren in der endoskopischen Therapie bestimmter Ausstülpungen (Zenker-Divertikel) der oberen Speiseröhre. Meist können wir hier eine Operation mit einem Schnitt von außen vermeiden.

Schluckstörungen können durch Bewegungsstörungen der Speiseröhre (beispielsweise der Achalasie) bedingt sein. Sie können mit der Ösophagusmanometrie gesichert werden. Dabei wird eine Druckmessung in der Speiseröhre mittels einer Sonde vorgenommen, die durch ein Nasenloch unter örtlicher Betäubung in die Speiseröhre geschoben wird.

Der Reflux von Säure in die Speiseröhre kann über 24 Stunden gemessen werden, beispielsweise bei Sodbrennen. Dazu wird unter örtlicher Betäubung die Messsonde durch ein Nasenloch in die Speiseröhre positioniert.

Als eines der ersten Krankenhäuser Norddeutschlands verfügte das St. Bernward Krankenhaus über ein Doppelballonendoskop. Heute verwenden wir die neueste Generation dieses Endoskops. Damit können wir alle Abschnitte des Dünndarms erreichen und behandeln.

Außerdem verfügen wir über die Möglichkeit der Kapselendoskopie mit einer 360-Grad-Technik für stationär behandelte Patienten mit speziellen Fragestellungen des Dünndarms.

Zur möglichst komplikationsarmen Darstellung und Therapie von Gallenwegserkrankungen bedarf es besonderer Erfahrungen. Jährlich nehmen wir mehr als 700 ERCPs vor. Hierfür steht uns eine hochmoderne Durchleuchtungsanlage zur mehrdimensionalen Darstellung der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse zur Verfügung. Am häufigsten behandeln wir Steine der Gallengänge sowie gut- oder bösartige Engstellen. Daneben können wir Cholangioskopien (Spiegelung der Gallenwege) zur Beurteilung der Gallenwege von innen angebieten.

Eiine große Bedeutung hat die Endosonographie von Gallengang und Pankreasgang. Gallengangssteine entfernen wir mittels Körbchen oder Ballon. Außerdem steht im St. Bernward Krankenhaus ein spezieller Laser zur Zertrümmerung der Steine sowie ein Stoßwellenlithotrypter zur Verfügung. Engstellen des Gallengangs können wir mittels spezieller Ballons aufgedehnen und anschließend durch Stents überbrücken. Diese endoskopischen Eingriffe erfolgen bei uns sehr regelmäßig. Auch Patienten, die an Magen, Bauchspeicheldrüse oder Galle operiert wurden, können häufig mit Hilfe eines Doppelballonenteroskop bis zum Gallengang gespiegelt werden.

Photodynamische Therapie des Gallengangskarzinoms: Durch eine spezielle Lasertherapie können wir Gallengangskarzinome an der Lebergabel (Klatskin-Tumor) therapieren.

ERP: Auch der Abfluss der Bauchspeicheldrüse in den Dünndarm kann endoskopisch erreicht werden. Diese Untersuchung nehmen wir beispielsweise bei langjährigen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis) vor, um den Abfluss der Enzyme der Bauchspeicheldrüse zu verbessern. 

Bei Pseudozysten (Zysten insbesondere bei und nach Entzündungen der Bauchspeicheldrüse) können wir meist große Operation vermeiden, indem wir die Flüssigkeit in den Magen oder Dünndarm ableiten (endosonographisch gesteuerte Drainage).

Die Endosonographie ist eine Ultraschalluntersuchung mit einem sogenannten Echoendoskop. Für viele Abschnitte des Bauchraums ist es die genaueste Methode, um auch kleine Tumore oder Entzündungen zu erkennen, beispielsweise der Bauchspeicheldrüse oder der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes. Außerdem können sehr schonend Gewebeproben zur feingeweblichen Untersuchung entnommen werden. Es stehen sowohl ein Schallkopf zur 360-Grad-Diagnostik als auch ein linearer Schallkopf zur Verfügung. Die Endosonographie nutzen wir zudem, um Stents zielgenau zu platzieren, beispielsweise bei Pseudozysten der Bauchspeicheldrüse.

Die wichtigsten Indikationen für die Spiegelung des Dickdarms (Koloskopie) ist die Suche nach Polypen, um die Entstehung von Darmkrebs zu vermeiden, sowie der Verdacht auf bereits vorliegenden Darmkrebs. Unser erfahrenes Team ist in der Lage, auch große Polypen an schwierigen Positionen des Dickdarms mit verschiedenen Techniken abzutragen („Polypektomie“, „Endoskopische Mukosaresektion“, „Endoskopische Submukosadissektion“).

Die Ileo-Koloskopie nutzen wir, um die Ursachen von Durchfallerkrankungen und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu erkennen. Durch die Darmspiegelung können Krankheitsverläufe beurteilt und die richtigen Therapien gefunden werden. Auch für die Krebsvorsorge bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist die Darmspiegelung eine wichtige Untersuchungsmethode. 

Es werden regelmäßig Aufdehnungen (Dilatationen) von Engstellen im Dickdarm und im Übergang von Dickdarm zu Dünndarm vorgenommen.
Die Darmspiegelung erfolgt in aller Regel nach einer kurz wirksamen Schlafspritze unter leitliniengerechter Überwachung.

Mitunter muss nicht der gesamte Darm untersucht werden, sondern es reicht, den Enddarm zu untersuchen - beispielsweise um Hämorrhoiden zu behandeln.