Kinderchirurgie: Unsere Schwerpunkte

…morgens ins Krankenhaus – mittags wieder nach Hause!

Die folgenden Erkrankungen können in der Regel ambulant operiert werden:

• Leistenbruch, Wasserbruch, Hodenhochstand
• Vorhautenge (Phimose)
• Nabelbruch, Mittellinienbruch 
• Verschmelzung der Schamlippen 
• Halsfisteln und Halszysten, Ohranhängsel 
• Unklare Lymphknoten- oder Weichteilschwellungen 
• Schnellender Daumen (Ringbandenge) 
• Überzählige Finger oder Zehen 
• Ganglien an der Hand
• Hautveränderungen: Pigmentflecken, Warzen, Dellwarzen 

• Korrekturen angeborener Fehlbildungen an Nieren, Nierenbecken, Harnleiter oder der Blase nach entsprechender Diagnostik durch moderne Untersuchungsverfahren (u. a. Ultraschall, Szintigraphie, Computertomographie, Kernspintomographie) 
• Korrekturen angeborener Fehlbildungen der Harnröhre (Hypospadie, Harnröhrenklappen)
   

Die Kinderurologie befasst sich mit der Diagnostik der Nieren und der ableitenden Harnwege (Harnleiter, Blase und Harnröhre) im Rahmen wiederholter Harnwegsinfektionen mit oder ohne Blasenentleerungsstörungen (Einnässen).

Wir untersuchen Säuglinge, bei denen vor der Geburt bereits Auffälligkeiten an den Nieren nachgewiesen wurden. Gemeinsam mit den Eltern legen wir ein Konzept fest, um die Erkrankung bestmöglich und schonend zu therapieren – entweder durch eine Operation oder konservativ mit Medikamenten. 

Aufweitungen des Nierenbeckens bilden sich häufig von ganz allein zurück. Fehlbildungen der Harnröhrenöffnung (Hypospadie) werden fast immer operiert. Hier bietet unsere Klinik alle gängigen Operationsverfahren auch bei langstreckigen Fehlbildungen und Peniskrümmung an (Chordektomie, Onlay Flap). 

Bei einem Urin-Rückfluss aus der Blase zu den Nieren bieten wir ein schonendes Verfahren an, bei dem während einer Blasenspiegelung ein Medikament unter die Harnleiter-Öffnung gespritzt wird (Deflux®). Eine Operation (Harnleiter-Neueinpflanzung) kann so in vielen Fällen vermieden werden.

• Entfernen des „Blinddarmes“ (Wurmfortsatzes)
• Entfernen von Eierstockzysten 
• Korrektur analer Fehlbildungen inklusive Versorgung von Fisteln und Fissuren
• Korrektur von Bauchnabelfisteln
• Verlagerung von Bauchhoden 
• Operation des Magenpförtnerkrampfes 
• Abklärung schwerer Verstopfung (M. Hirschsprung)
• Abklärung chronischer Bauchschmerzen
• Operation bei Rückfluss aus dem Magen in die Speiseröhre (Reflux)

Wenn ein starkes Sodbrennen mit Entzündung der Speiseröhre (Gastroösophagealer Reflux) nicht erfolgreich mit durch einer konservativen Therapie behandelt werden kann, kann eine Einengung des Mageneinganges (minimalinvasive Fundoplikation) notwendig werden. Vorteil dieser modernen Technik ist eine schnelle Erholung der Kinder und das kosmetisch bessere Ergebnis im Vergleich zur offenen Operation. 

Es ist immer unser oberstes Ziel,  die Eltern mit in den Behandlungsplan einzubeziehen und mit ihnen gemeinsam ein Therapie-/ Trainingskonzept zu erstellen. 

Wir klären alle organischen Ursachen mit modernen Untersuchungsverfahren wie bildgebender Diagnostik, endoskopischen Untersuchungen, einer 24-Stunden-Säuremessung in der unteren Speiseröhre und gegebenenfalls auch Entnahme von Gewebsproben ab.

Eine Ernährungsberatung und ggf. eine kinderpsychologische Betreuung bieten wir bei Bedarf zusätzlich an. 

Die operative Versorgung von Frühgeborenen oder Säuglingen mit angeborenen oder erworbenen, meist akuten Erkrankungen ist ein Schwerpunkt unserer Abteilung. Häufig werden die Veränderungen bereits vor der Geburt (pränatal) nachgewiesen und das weitere Vorgehen zusammen mit den Kollegen der Frauenheilkunde und der Neonatologie ausführlich besprochen. Beispiele für diese speziellen Behandlungen sind:

• Korrektur angeborener Fehlbildungen des Verdauungstraktes
• Verschluss von Bauchwand-Spalten (Gastroschisis, Omphalozele)
• Verschluss von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (in Kooperation mit PD Dr. Dr. Alexander Gröbe/Diakovere Henriettenstift Hannover; Operation erfolgt im St. Bernward Krankenhaus)
• Verschluss eines offenen Rückens (Menigomyelocele), Anlage einer Hirnwasserableitung bei Hydrocephalus (in Kooperation mit Prof. Dr. Ralf Becker/Asklepios Kliniken Schildautal Seesen, Operation erfolgt im St. Bernward Krankenhaus) 

Die Trichterbrust ist eine meist angeborene Einziehung der vorderen Brustwand im Bereich des Brustbeins. Sie führt nur in Extremfällen zu Veränderungen des Herz-/Kreislaufsystems und der Lunge. Wir bieten die minimalinvasive Korrektur nach D. Nuss an, bei der unter Video-Sicht ein zuvor gebogener Stab in den Brustkorb eingebracht wird, der das Brustbein anhebt und so den Trichter beseitigt. Zusätzlich bieten wir mit der Saugglocke nach E. Klobe eine weitere, nicht operative Behandlungsmöglichkeit für Kinder mit einer Trichterbrust an. Die Saugglocke wird auf den Trichter aufgesetzt und durch Herstellen eines Unterdruckes wird der Trichter ausgeglichen. Er sinkt nach Ablassen des Unterdruckes zunächst wieder ein, bleibt bei regelmäßiger Anwendung aber zunehmend länger aufgerichtet und lässt sich so auch dauerhaft korrigieren.

Zwerchfelldefekte und angeborene Fehlbildungen der Lunge werden oft schon vor der Geburt im Ultraschall erkannt. Manchmal fallen angeborene Fehlbildungen der Lunge erst später durch Atemstörungen oder Infektionen auf. Die Fehlbildung wird dann auf dem Röntgenbild oder im Ultraschall nachgewiesen. Als Behandlung kommt für die meisten angeborenen Fehlbildungen der Lunge nur die chirurgische Entfernung in Betracht.

Während der Pubertät kann bei männlichen Jugendlichen eine abnorme Brustdrüsenschwellung (Gynäkomastie) auftreten, die bei uns behandelt werden kann.

Eine stumpfes Bauch- oder Brustkorbtrauma kann zu Verletzungen der inneren Organe führen (Lunge, Leber, Milz, Nieren, Bauchspeicheldrüse). Auch bei schweren Verletzungen ist eine Operation oder sogar die Entfernung eines verletzten Organs heute die Ausnahme. Eine längere stationäre Überwachung ist dabei meist notwendig. Weitere Notfälle, die bei uns mit modernster Technik behandelt werden:

• Verbrühungen und Verbrennungen einschließlich Hauttransplantation und Nachbehandlung (Narbenkorrektur) 
• Verletzungen der Bauchhöhle (Leber, Milz, Nieren) 
• Bissverletzungen und Pfählungsverletzungen im Genitalbereich nach Stürzen 
• Notfälle des Hodens