Dialysepatienten rund um Alfeld sind künftig noch besser versorgt: In der Alfelder Dialysepraxis des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) für Nephrologie am St. Bernward Krankenhaus stehen ab sofort 16 Dialyseplätze zur Verfügung statt wie bisher zwölf. „Da jeder Dialyseplatz für drei Patienten vorgesehen ist, können wir insgesamt zwölf Patienten mehr behandeln“, stellt Facharzt und Leiter des MVZ, Dr. Reiner Verwiebe, fest.
Sechs Wochen lang wurde die Dialysestation in Alfeld um- und ausgebaut. Zusammen mit den Umbaumaßnahmen wurden auch die bisherigen Dialysemaschinen durch neue ersetzt, zudem wurde eine neue Wasseranlage installiert. „Insgesamt haben wir eine gute Viertelmillion Euro investiert, um den Bedürfnissen unserer Patienten gerecht zu werden“, erklärt Jörn Augsburg, Technischer Direktor am St. Bernward Krankenhaus. Dass ein dringender Bedarf bestand, bekamen Dr. Verwiebe und sein Team in jeder Sprechstunde zu spüren. „Unsere Alfelder Praxis war vollständig ausgelastet, die Investitionen waren unbedingt notwendig, um die regionale Versorgung chronisch Nierenerkrankter langfristig sicher zu stellen“,sagt Klaus Mahrhold, Pflegedienstleiter im MVZ Nephrologie.
Bisher mussten Patienten zum Teil in weiter entfernten Dialyseeinheiten behandelt werden. Die damit verbundenen Fahrtkosten und langen Transportwege können sich die Patienten nun sparen – was auch die Krankenkassen als Kostenträger freuen dürfte, da ist sich Dr. Verwiebe sicher. „Für unsere Patienten zählt natürlich aber in erster Linie die gewonnene Freizeit“, betont der Nephrologe. Dreimal wöchentlich müssten Dialysepatienten in der Regel behandelt werden, eine Prozedur dauere in etwa vier bis fünf Stunden. „Zusammengenommen verbringen die Patienten also pro Woche rund zwölf bis fünfzehn Stunden an der Dialyse – kommen da noch lange Anfahrtszeiten hinzu, ist das für die Patienten natürlich äußerst belastend“, erläutert Dr. Verwiebe.
Jährlich erfolgen in der Alfelder Praxis des MVZ knapp 5.000 Dialysen. Wird die Hildesheimer MVZ-Praxis im Vinzentinum dazugerechnet, wächst die Zahl auf mehr als 20.000 Dialysen pro Jahr – Tendenz steigend. Vor knapp zwei Jahren hatte das MVZ deshalb bereits die Dialysezeiten in Alfeld ausgeweitet: Behandelt wird montags, mittwochs und freitags von 7 bis 18.30 Uhr, sowie dienstags, donnerstags und sonnabends von 7 bis 13 Uhr. Seit kurzem wird in Alfeld zudem eine zusätzliche Sprechstunde angeboten. Neben den ursprünglichen Sprechzeiten am Donnerstag von 9 bis 12 Uhr stehen Dr. Verwiebe und seine ärztlichen Kollegen Dr. Herbert Wiegrefe, Dr. Angela Patzies und Tobias Hundhausen nun auch dienstags von 9 bis 12 Uhr für die Patienten zur Verfügung.
Sollten Dr. Verwiebe und sein Team vom MVZ Nephrologie in der kommenden Zeit feststellen, dass die Dialysekapazitäten auch mit den neuen Plätzen nicht ausreichen, so kann die Dialyse in Alfeld, die Räume im Ameos-Klinikum Alfeld angemietet hat, sogar noch weiter ausgebaut werden „Wir sind zuversichtlich, dass wir Dialysepatienten rund um Alfeld schon mit den vier neuen Plätzen eine große Erleichterung verschaffen können.“