Neurologie & Klinische Neurophysiologie: Unsere Schwerpunkte

In unserer Klinik behandeln wir Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Je nach Befund arbeiten wir eng mit unseren anderen Fachkliniken zusammen und ziehen die entsprechenden Kollegen hinzu. Unser Fachgebiet teilt sich in spezielle Bereiche und Erkrankungen auf, die wir Ihnen hier erläutern möchten. Gleichzeitig erhalten Sie so einen Überblick über unser Leistungsspektrum.

Schlaganfallerkrankungen

Schlaganfallerkrankungen umfassen alle Erkrankungen, bei denen es durch verstopfte und geplatzte Blutgefäße im Gehirn zu einer Unterversorgung von Teilen des Gehirns kommt. Dabei können Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Störungen der Sinnesfunktionen, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen auftreten.

Die Behandlung in unserer überregionalen Stroke Unit hat das Ziel, die Blutversorgung des Gehirns wiederherzustellen oder zu verbessern. Dadurch verhindern oder reduzieren wir drohende Behinderungen.
Unsere Stroke Unit ist von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft als überregionale Stroke Unit zertifiziert.

Die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der zentralen Notaufnahme ermöglicht eine rasche Zuführung unserer Patienten zur Lysetherapie des Schlaganfalls. Dabei arbeitet ein interdisziplinäres Team der Neurologischen Klinik mit anderen Fachabteilungen (Radiologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie) eng zusammen.

Ihre Ansprechpartner:

Dr. med. Stephan Henning
Oberarzt

Sabrina Schulz
Oberärztin

Kooperationspartner: Radiologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie inklusive Gefäßzentrum

Neurologische Frührehabilitation

Ein akuter Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung dauerhafter Beeinträchtigungen im Erwachsenenalter. Je nach Schwere kann ein Schlaganfall neurologische Defizite wie Lähmungen, feinmotorische Störungen, Ausfälle des Gesichtsfelds oder ähnliches verursachen. Bei der Behandlung der Folgen eines Schlaganfalls spielt die Rehabilitation eine große Rolle. Die angewandten Therapien orientieren sich dabei immer an der jeweiligen Schwere des Schlaganfalls und am pflegerischen Umfang.

Wir haben uns neben der Akutbehandlung von Schlaganfällen auf die Neurologische Frührehabilitation spezialisiert. Diese kombiniert eine intensive medizinische Behandlung mit verschiedenen rehabilitativen Maßnahmen. Täglich kümmert sich unser spezialisiertes Team – bestehend aus Therapeuten, Pflegefachkräften und Ärzten – um die individuell angepasste Therapie, die pro Tag etwa 300 Minuten umfasst. Unser Ziel ist es, die Selbsthilfefähigkeit unserer Patienten zu aktivieren und sie auf die weiterführende Rehabilitation vorzubereiten. Sämtliche Therapiemaßnahmen und -ziele erfolgen in Abstimmung mit den Patienten und ihren Angehörigen.

Wir verstehen unsere Neurologische Frührehabilitation als Schnittstelle zwischen akuter und weiterführender bzw. ambulanter Rehabilitation und stehen dafür in engem Austausch mit den Kollegen, die für die Weiterbehandlung unserer Patienten zuständig sind.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. med. Nils Bonnkirch
Oberarzt

Epilepsie und andere Anfallserkrankungen:

Epileptische Anfälle sind kurze Attacken mit Funktionsstörungen von Teilen oder des gesamten Gehirns. Es kann zu kurzen Bewusstseinsverlusten, Zuckungen und Verkrampfungen, sensorischen Störungen, Koordinationsstörungen oder Stürzen kommen.

Wir untersuchen die Ursache der Attacke und leiten die erforderliche medikamentöse Behandlung ein.

Unsere Klinik verfügt über eine spezielle Station für Epilepsie (Epilepsy Care Unit). Dort werden aufwändige Verfahren der Video-EEG-Diagnostik zur genauen Anfallsabklärung durchgeführt. Außerdem finden hier umfangreiche Behandlungen zur Verbesserung der Anfallssituation statt.

Ihre Ansprechpartner:

Dr. med. Stephan Henning
Oberarzt

Dr. med. Fiete Borth
Oberarzt

Kooperationspartner: Radiologie

Multiple Sklerose und neuroimmunologische Erkrankungen des Zentralnervensystems

Die Multiple Sklerose ist eine der vielen verschiedenen Formen von autoimmun-vermittelten Entzündungserkrankungen im Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark). Hierbei kann es schubförmig oder stetig zunehmend über Monate bis Jahre unter anderem zu Störungen des Sehens, der Koordination, des Gefühlsempfindens oder der Bewegung kommen.

Die Diagnostik umfasst verschiedene bildgebende, elektrophysiologische und laborchemische Untersuchungen. Die Therapie reicht von der akuten Schubbehandlung mit Infusionen oder Blutwäsche-Behandlung (Plasmapherese) über die Prophylaxebehandlung bis hin zur gezielten Chemotherapie der chronischen Progression. Die Behandlung erfolgt auf unserer akutneurologischen Normalstation in einem Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten.

Ihre Ansprechpartnerin:

Evelin Löffler
Oberärztin

Kooperationspartner: Radiologie, Zentrallabor, MVZ Nephrologie

Parkinsonerkrankung, andere Bewegungsstörungen und andere sogenannte neurodegenerative Erkrankungen (inklusive leichter Demenzerkrankungen)

Bewegungsstörungen umfassen eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen in der Neurologie. Hierzu gehören unter anderem Parkinson-Erkrankungen, Tremor- (Zitter-) Erkrankungen, Dystonien (unwillkürliche Verkrampfungen), Ataxien (Störungen der Bewegungskoordination) sowie unklare Bewegungsstörungen. Die Diagnosestellung einer Bewegungsstörung kann aufgrund der Vielzahl möglicher Symptome - unter anderem Bewegungsverschlechterung, verminderte Beweglichkeit, Zittern, unwillkürliche Bewegungen und Verkrampfungen - schwierig sein.

Die Behandlung erfolgt durch spezialisierte Ärzte auf dem Gebiet der Bewegungsstörungen; sie geben Rat und Empfehlung bei: Stellung der Erstdiagnose, Sicherung der Diagnose, Durchführung weiterer diagnostischer Maßnahmen (zum Beispiel elektrophysiologische Verfahren, bildgebende Diagnostik wie MRT oder auch spezielle nuklearmedizinische Verfahren wie SPECT-Untersuchungen) sowie Einleitung und Überwachung medikamentöser Therapien.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Dr. med. Jan Schindehütte
Oberarzt

Kooperationspartner: Radiologie

Polyneuropathien und andere Erkrankungen der Nervenwurzeln und peripheren Nerven sowie der Muskeln

Erkrankungen der Nervenwurzeln und peripherer Nerven – entweder einzelner Nerven (z.B. Mononeuropathien, Mononeuritis) oder vieler Nerven (z.B. Polyneuropathie, Polyradikulitis) – führen zu Störungen der Nervenfunktionen in bestimmen Regionen. Es kann zu Lähmungen des Gesichtsnerven, Gefühlsstörungen und Missempfindungen an Händen und Füßen oder zu Gleichgewichtsstörungen kommen. Erkrankungen von Muskeln können zu Muskelschmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Die Ursachen reichen von Stoffwechselerkrankungen (Zuckerkrankheit) über Giftstoffe (Alkohol, Drogen etc.) bis zu autoimmunologischen Entzündungen.

In unserer Klinik diagnostizieren wir die Erkrankungen anhand elektrophysiologischer Verfahren und Labordiagnostik, einschließlich der Nervenwasseruntersuchung. Die Behandlungen sind je nach Ursache sehr verschieden, in der Klinik werden oft nur die schweren Verläufe behandelt.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Dr. med. Jan Schindehütte
Oberarzt

Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems (Hirnhautentzündung, Neuroborreliose, Gehirnentzündungen)

Bakterien, Viren und selten auch Pilze können das Nervensystem schädigen. Dabei sind leichtere Erkrankungen einzelner Nerven in Armen, Beinen, Rumpf oder Gesicht möglich, aber auch schwere Verläufe bei Befall des Gehirns und der Hirnhäute (Enzephalitis, Gehirnentzündung; Meningitis, Hirnhautentzündung). Die Erkrankungen können Kopfschmerzen, Gefühlsstörungen und Lähmungen hervorrufen, aber auch psychische Veränderungen und Bewusstseinsverlust bis hin zum Koma verursachen.

Die Ursachenforschung muss sehr rasch erfolgen, ebenso die Behandlung mit Antibiotika. In schweren Fällen sind Behandlungen auf unserer interdisziplinären Intensivstation erforderlich.

Ihre Ansprechpartner:

Dr. med. Stephan Henning
Oberarzt

Evelin Löffler
Oberärztin

Kooperationspartner: Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Akute Kopfschmerz- und Schwindelerkrankungen, akute Lähmungserscheinungen und akute Störungen der Sensibilität

Gravierende Leitsymptome wie der Kopf- und Gesichtsschmerz, Schwindelsymptomatik und akut auftretende Lähmungen oder sensorische Störungen können unterschiedliche Ursachen haben. Während leichte Erscheinungsformen dieser Beschwerden in der Regel beim niedergelassenen Facharzt für Neurologie gut behandelt werden können, kann bei plötzlicher und gravierender Symptomatik eine schnelle Abklärung im Krankenhaus nötig sein.

Ein Arzt der Neurologischen Klinik ist rund um die Uhr in der Zentralen Notaufnahme anwesend und kann die ersten Schritte der Diagnostik und Behandlung durchführen und über die Weiterbehandlung entscheiden.