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Herz, Kreislauf & Gefäße – Krankheitsbilder schnell gefunden.

Die menschliche Anatomie ist komplex und vielfältig, wobei jedes Organ seine eigene Funktion erfüllt und auf eine spezielle Weise mit anderen Systemen interagiert. Dieses Zusammenspiel kann beeinträchtigt sein. Diese Beeinträchtigungen manifestieren sich manchmal in Form von Erkrankungen.

Die häufigsten Krankheitsbilder von Herz, Kreislauf & Gefäßen:

Aorta-Erkrankungen – Hauptschlagader-Erkrankungen

Erkrankungen der Hauptschlagader = Aorta betreffen die Aortenwand.

Ein Aorten-Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung der Schlagader und es bildet sich eine Aussackung. Diese Aussackung vergrößert sich mit der Zeit, wodurch sich die Wandspannung erhöht und einreißen kann. Neben einer genetischen Veranlagung sind Bluthochdruck, Rauchen und Arteriosklerose die Risikofaktoren für ein Aneurysma.

An der Aortenwurzel – am Übergang vom Herz zur Aorta – kann sich ebenfalls eine Aussackung = Aneurysma bilden. Dann schließt die Aortenklappe durch die Erweiterung nicht mehr richtig und wird undicht. Auch ein Einreißen ist möglich.

Als Aortendissektion bezeichnet einen Riss in der Gefäßwand. Eine Aortendissektion bedeutet akute Lebensgefahr. Ursachen können angeborene Fehlbildungen der Hauptschlagader, Alterungsprozesse, Blutergüsse oder Blutdruckspitzen sein.

Eine Aortitis ist eine Entzündung der Aorta als Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion. Sie kann eine Erweiterung der Hauptschlagader zur Folge haben, was wiederum zu einem Einriss – Aortendissektion – führen kann.

Unter Arteriosklerose versteht man degenerative Veränderungen der Gefäßwände der mittelgroßen bis großen Arterien. Die Arteriosklerose führt über eine Verengung des Gefäßlumens zur Ischämie im Versorgungsgebiet der betroffenen Arterie.

Die Aortenisthmusstenose ist eine Verengung der Aorta, die zu einem arteriellen Hochdruck in den oberen Extremitäten, linksventrikulärer Hypertrophie = Linksherzvergrößerung und die – je nach Schweregrad – zu einer verringerten Durchblutung der Organe und der unteren Extremitäten, also der Beine, führt.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie von Erkrankungen der Aorta durch.

Arterielle Durchblutungsstörungen – Schaufensterkrankheit

Bei arteriellen Durchblutungsstörungen – auch periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK – genannt – handelt es sich um eine krankhafte Verengung der Arterien in Armen und Beinen. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind die Gefäße im Becken und in den Beinen betroffen. Arterielle Durchblutungsstörungen sind meist Folge einer fortschreitenden Arterienverkalkung. Dieser Prozess kann schleichend oder akut zu einem Verschluss des Blutgefäßes führen.

Zu den Symptomen zählen teils heftige Schmerzen und Taubheitsgefühle, die auf den betroffenen Arm oder das betroffene Bein begrenzt sind. Die Körpertemperatur kann an der jeweiligen Körperstelle stark absinken. Die Haut erscheint blass und der Puls am betroffenen Arm oder Bein ist nicht tastbar.

Bei der Schaufensterkrankheit führen Durchblutungsstörungen in den Beinen dazu, dass Betroffene starke Schmerzen bekommen und stehen bleiben müssen, bis die Beschwerden nachlassen. Sie ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen der Arterienverkalkung = Arteriosklerose.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie arterieller Durchblutungsstörungen, akuter Gefäßverschlüsse oder Aneurysmen durch. Wir behandeln neben der sogenannten Schaufensterkrankheit, Arteriosklerose der Beinarterien, Gefäßwandverkalkung, pAVK, periphere arterielle Verschlusskrankheiten und Durchblutungsstörung der Beine.

Bluthochdruck – arterielle Hypertonie

Bei Bluthochdruck = Hypertonie, hypertensive Entgleisung sind die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch. Viele Patienten spüren erst bei sehr starken Entgleisungen des Blutdrucks Beschwerden. Die Therapie von Bluthochdruck hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind hier neben der Höhe des Blutdrucks auch vorliegende, individuelle Risikofaktoren für Folgeerkrankungen – z.B. die koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Wichtig ist es, den zu hohen Druck zu senken und abzuschätzen, ob bereits Schäden an empfindlichen Organen wie dem Gehirn, den Nieren oder am Herzen entstanden sind. Zur Abklärung erfolgen Echo-, Labor- und ggf. CT-Untersuchungen.

In der Regel wird der Blutdruck mit blutdrucksenkenden Medikamenten eingestellt. Die Bluthochdruckbehandlung ist allerdings eine längerfristige Aufgabe und wird von uns in der Klinik für Allgemeine Innere Medizin & Gastroenterologie – Medizinische Klinik III, Ihrem Hausarzt oder Hausärztin und letztlich – am wichtigsten – auch von Ihnen durchgeführt: Der Blutdruck muss regelmäßig kontrolliert und auf Veränderungen eingegangen werden.

 

Chronische koronare Herzerkrankung

Die Verkalkung = Sklerose der Herzkranzgefäße = Koronare Herzerkrankung – kurz KHK – ist eine der häufigsten Erkrankungen. Als chronische Erkrankung muss sie verlangsamt werden, um einem sonst drohenden Herzinfarkt entgegenzuwirken. Hierbei spielen die Analyse und Behandlung der Risikofaktoren – z.B. Rauchen, Bluthochdruck, Cholesterin – und regelmäßige kardiologische Untersuchungen mit Ultraschall = Echokardiografie eine wichtige Rolle. Die Symptome sind vielfältig, umfassen aber oft Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust = Angina pectoris und Luftnot.

Treten neue Beschwerden auf, oder verstärken sich die bekannten, erfolgt der Ausschluss eines akuten Herzinfarktes mit Hilfe eines Elektrokardiogramms – kurz EKG – und entsprechenden Blutuntersuchungen. Hiernach können Belastungsuntersuchungen – wie z.B. Stress-Echo und Stress-MRT – Durchblutungsstörungen aufzeigen.

Die Betrachtung der Herzkrankgefäße in der Computertomographie des Herzens – kurz Kardio-CT – gibt Aufschluss über die Kalk-Last und mögliche neue Engstellen der Herzkranzgefäße. Eine Verbesserung der medikamentösen Therapie bringt oft Erleichterung. Im Zweifelsfall müssen über eine Herzkatheteruntersuchung die Gefäße angesehen und mit einem Stent = Gefäßröhrchen versorgt werden.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an.

Chronische Wunden

Eine Wunde, die trotz Behandlung nach etwa vier bis zwölf Wochen nicht zu heilen beginnt, bezeichnet man als chronische Wunde. Diese Wunden entstehen häufig infolge von Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus oder einem geschwächten Immunsystem.

Defekt der Aortenklappe – TAVI

Die Aortenklappe ist die Verbindungsklappe zwischen der Schlagader = Aorta und der linken Hauptkammer. In der Austreibungsphase des Herzens = Systole öffnet sich die Klappe und das Blut wird aus der linken Hauptkammer in die Aorta gedrückt. Wenn die Klappe erkrankt, hat dies vor allem deutliche Luftnot zur Folge. Die Aortenklappe kann durch verschiedene Prozesse zu eng werden = Aortenklappenstenose oder undicht = Aortenklappeninsuffizienz. Durch spezielle Medikamente können die Defekte zu verbessert werden. Die Aortenklappenstenose ist eine häufige Erkrankung, gerade bei etwas älteren Menschen.

Zur Beurteilung der Schwere der Aortenklappenstenose wird immer die noch vorhandene restliche Öffnungsfläche der Klappe bestimmt. Ist diese Öffnung auf unter 1 cm² gefallen, muss die Klappe ersetzt werden. Hierbei bieten sich einerseits der herzchirurgische Ersatz der Klappe an (Kunstklappen oder Bioklappen) – bei manchen Patienten auch der Ersatz der Klappe über die Leiste = TAVI.

TAVI = Trans-Aortic Valve Implantation – ist häufig der Eingriff der Wahl. TAVI werden in den meisten Fällen an universitären Zentren eingesetzt. Das St. Bernward Krankenhaus arbeitet hierfür eng mit der Universitätsmedizin Göttingen zusammen.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an. So entwickeln wir ein maßgeschneidertes Konzept.

Siehe auch: Defekt der Mitralklappe – Mitra-Clip Defekt der Aortenklappe – TAVI

Defekt der Herzscheidewand

Das Herz besteht aus vier Kammern: zwei Vorkammern und zwei Hauptkammern. Die beiden Vorkammern und die beiden Hauptkammern sind jeweils durch Scheidewände getrennt. Bei Löchern oder Fehlern in der Entwicklung dieser Scheidewände kann es zu verschiedenen Erkrankungen kommen – von der Minderversorgung bis hin zum Schlaganfall.

Nach einem Ereignis – wie z.B. einem Schlaganfall – wird unter anderem auch nach solchen Defekten gesucht. Sollte sich ein solcher bestätigen, z.B. in der Vorhofscheidewand, wird in ein sogenannter Occluder (PFO, ASD oder VSD-Occluder) eingesetzt. Occluder sind Pfropfen, die Defekte im Gewebe unseres Herzens verschließen.

Bei Patienten mit Vorhofflimmern ist in den meisten Fällen eine Hemmung der Blutgerinnung durch die Einnahme von Blutverdünnern notwendig, um Schlaganfälle zu vermeiden. Manchmal kann dies zu Blutungen – z.B. im Magen oder Darm – führen. Dann kann eine Alternative sein, das Vorhofohr im linken Vorhof zu verschließen. Dort entstehen in vielen Fällen die Blutgerinnsel. Durch den Verschluss des Vorhofohres mit einem Pfropfen = LAA-Occluder müssen im Anschluss meist keine blutverdünnenden Medikamente mehr eingenommen werden.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an.

Defekt der Mitralklappe – Mitra-Clip

Die Mitralklappe ist die Verbindungsklappe zwischen der linken Vorkammer und der linken Hauptkammer. In der Entspannungsphase des Herzens = Diastole öffnet sich die Klappe und Blut kann aus der Vorkammer in die Hauptkammer strömen. In der Austreibungsphase = Systole des Herzens schließt sich die Klappe und verhindert so, dass das Blut wieder in den Vorhof zurückläuft. Wenn die Klappe erkrankt, kann sie zu eng sein = Mitralklappenstenose oder undicht werden = Mitralklappeninsuffizienz. Durch verschiedene Prozesse ist die Mitralklappeninsuffizienz eine häufige kardiologische Erkrankung – vor allem des älteren Menschen. Die Erkrankung führt vor allem zu deutlicher Luftnot.

Zur Beurteilung der Schwere der Mitralklappeninsuffizienz wird immer der Grad der Undichtigkeit bestimmt. Bei hoher Undichtigkeit kann einerseits eine herzchirurgische Reparatur = Mitralklappenrekonstruktion oder ein Herzklappenersatz = Bio-Klappe oder Kunst-Klappe erwogen werden. Alternativ kann die Undichtigkeit gegebenenfalls durch einen speziellen Clip = Mitra-Clip, eine Art Büroklammer an der Herzklappe deutlich verbessert werden.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an. So entwickeln wir ein maßgeschneidertes Konzept.

Siehe auch: Herzklappenfehler, Defekt der Aortenklappe – TAVI

Dialyse – Blutwäsche

Die Dialyse – häufig Blutwäsche genannt – ist ein Verfahren zur Reinigung des Bluts. Sie kommt meist bei Menschen mit schweren Nierenschäden zum Einsatz. Die Dialyse unterstützt oder ersetzt die Funktion der geschädigten Nieren, wenn diese den Körper nicht mehr von schädlichen Substanzen und überflüssigem Wasser befreien können. Mit Hilfe des Dialyseverfahrens werden Abfallstoffe aus dem Blut herausgefiltert und Nährstoffe hinzugefügt. Eine Dialyse-Sitzung dauert etwa vier bis fünf Stunden und wird in der Regel dreimal pro Woche durchgeführt.

Die beiden wichtigsten Dialyseverfahren sind die Hämodialyse und die Peritonealdialyse = Bauchfelldialyse. Beide ersetzen die verlorene Funktion der erkrankten Nieren.

Für eine Hämodialyse ist ein geeigneter Zugang zum Blutkreislauf erforderlich. Hierfür gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten: Kathetersysteme und sogenannte Gefäßfisteln = Shunts.

Shaldonkatheter oder Demerskatheter sind hierfür die beiden üblicherweise verwendeten Kathetersysteme. Ein Shaldonkatheter ist ein etwa 15-20 cm langer Kunststoffschlauch, der meist in eine Halsvene eingelegt wird und Blut aus einer herznahen Vene für die Dialyse zur Verfügung stellt. Dieser Katheter kann maximal zwei bis drei Wochen verbleiben und muss dann – wenn erforderlich – ersetzt werden. Der Demerskatheter ist ein Silikonschlauch, der durch einen Tunnel unter der Haut im Bereich des Brustmuskels austritt. Er kann deutlich länger im Körper verbleiben. Manche Patienten können über lange Zeiträume mit einem Demerskatheter dialysiert werden.

Die beste Variante, die beste Art eines Gefäßzuganges für die Dialyse ist die Gefäßfistel = Shunt. Im Rahmen eines kleinen gefäßchirurgischen Eingriffs wird in Narkose eine
Gefäßschlaufe am Arm geschaffen, die ausreichend Blut für die Hämodialyse fördert. Wichtig ist: aus der Fistel dürfen keine Blutentnahmen erfolgen, am Shuntarm darf keine Blutdruckmessungen stattfinden und Tätigkeiten mit hoher Verletzungsgefahr und schweres Heben sollte vermieden werden.

Die Peritonealdialyse oder Bauchfelldialyse findet im Inneren der Bauchhöhle statt. Als Reinigungsfilter des Blutes fungiert hier das Bauchfell. Das Bauchfell kleidet die gesamte Bauchhöhle aus. Zur Durchführung der Bauchfelldialyse wird ein Silikonkatheter unter Vollnarkose in die Bauchwand eingenäht, damit die Austauschflüssigkeit in die Bauchhöhle gelangen kann. Dieser Katheter kann über viele Jahre in der Bauchwand verbleiben. Dieses Dialyseverfahren wird Continuierliche Ambulante Peritonealdialyse – kurz CAPD – genannt. Sie kann – nach einer entsprechenden Schulung – selbständig zu Hause durchgeführt werden. Über den Katheter werden mehrmals am Tag jeweils ca. zwei Liter Austauschflüssigkeit = Dialysat in die Bauchhöhle ein- und nach etwa vier Stunden wieder ausgelassen. Der Bauch ist also über  24 Stunden mit Austauschflüssigkeit gefüllt. Durch genaue Analysen können Flüssigkeiten eingesetzt werden, die in ihrer Zusammensetzung an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst sind. Das Verfahren ist völlig schmerzfrei. Es gibt auch Varianten der CAPD, bei denen durch ein Hilfsgerät die Flüssigkeiten in der Nacht automatisch gewechselt werden – sie sind jedoch nicht für alle Patienten geeignet.

Beide Dialyseverfahren haben Vor- und Nachteile, beide bedeuten einen erheblichen Einschnitt in die Lebensgewohnheiten der Betroffenen.

 

Durchblutungsstörungen Baucharterien

Weitet sich eine Baucharterie = Bauchschlagader, geschieht das meist unbemerkt und ist zunächst harmlos. Bauchaortenaneurysmen = Aussackungen der Baucharterien bleiben oft unbemerkt, da sie meist keine Beschwerden verursachen. Größere Aneurysmen führen jedoch manchmal zu Symptomen wie z.B. Bauch- oder Rückenschmerzen. Die Diagnosen lauten hier dann z.B.: Durchblutungsstörung der Eingeweidearterien, Durchblutungsstörung der Gefäße des Magen-Darm-Traktes, postprandiale Schmerzen, Arteriosklerose = Verkalkung der Viszeralarterien, Nierenartierenstenose.

Postprandiale Schmerzen treten häufig nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf. Viele Patienten können die Nahrungsmittel exakt identifizieren, die die Symptome auslösen. Häufig treten sie nach dem Verzehr scharfer oder fettreicher Nahrung auf.

Nierenartierenstenose bedeutet die Verminderung des Blutflusses in einer der oder beiden Hauptnierenarterien oder deren Verzweigungen.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie Wiederherstellung = Revaskularisation der Baucharterien = Viszeralarterien durch.

Endokarditis & Myokarditis

Die Entzündung des Herzmuskels = Myokarditis oder der Herzklappen = Endokarditis sind schwere Erkrankungen. Auslöser der Erkrankungen können Bakterien, Viren oder auch nicht-bakterielle Prozesse sein.

Die Myokarditis geht oft mit unspezifischen Beschwerden, Fieber und Leistungsminderung einher. In der Klinik wird die Funktion des Herzens in der Echokardiografie und –wenn nötig – der Herzmuskel im KardioMRT darstellt. Wichtig ist die längerfristige körperliche Ruhe und medikamentöse Therapie.

Bei der Endokarditis zerstören meist Bakterien die Herzklappen, so dass ein schnelles und starkes Eingreifen erforderlich ist. Oft spielt die unzureichende Zahnhygiene eine Rolle in der Entstehung. Die Entzündung muss im Ultraschall über die Speiseröhre (TEE) an der Klappe gesichert und der Erreger über Blutkulturen versucht werden zu bestimmen. Hieran schließt sich die mehrwöchige Gabe von Antibiotika über die Vene an. Sollte es nicht gelingen, die Keime ganz zu zerstören oder Komplikationen eintreten, muss die betroffene Klappe in der Herzchirurgie ersetzt werden.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an.

Herzinfarkt & Gefäßvererengung

Herzinfarktpatienten und Patienten mit Angina Paectoris aufgrund chronischer Verengungen der Herzkranzgefäße versorgen wir in einer 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr mit AkutBallonaufweitungen und Stentimplantationen in zwei Herzkatheterlaboren. Je nach Erfordernis werden Metallstents oder mit Medikamenten beschichtete Stents verwendet.

Die Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie) ist eine der zentralen Untersuchungen bei Verdacht auf eine Engstelle in einem Herzkranzgefäß.

Wir sind für extreme Notfälle als spezielles Reanimations-Zentrum – also als Cardiac-Arrest-Center – zertifiziert. Wir arbeiten als Heart-Team mit wöchentlichen Konferenzen eng mit dem Team der Herzchirurgie Göttingen zusammen.

Ein akuter Herzinfarkt kann verschiedene Formen und Stufen der Lebensgefahr annehmen. Bei einem sogenannten STEMI = STelevation myocardial infarction ist das komplette Herzkranzgefäß verschlossen. Zur Abwendung von Tod oder schweren Schäden muss eine sofortige Wiedereröffnung angestrebt werden. Im St. Bernward Krankenhaus besteht an 365 Tagen rund um die Stunden Bereitschaft, um Sie schnellstmöglich und optimal zu versorgen. Im Rahmen des FITT-STEMI-Netzwerkes kämpfen wir um jede Minute der Versorgung. In unserem Haus verfügen wir über sämtliche technischen Möglichkeiten und das erforderliche Know-how, auch hochkomplexe Eingriffe sicher vorzunehmen.

Eine andere Form des akuten Herzinfarktes – mit etwas besserer Prognose – ist der NSTEMI = non-STEMI. Bei diesem Infarktgeschehen ist meist nicht das gesamte Gefäß verschlossen, eine geringe Rest-Durchblutung ist noch vorhanden. Auch hier ist eine schnelle, abgestufte Versorgung nach Risikobewertung wichtig. Unsere Experten analysieren die Situation und führen sehr zügig eine Herzkatheteruntersuchung zur Versorgung des Gefäßes durch.

Durch die modernen, schonenden Therapieformen ist eine schnelle und gute Erholung oft möglich. Verschiedene Medikamente sorgen zudem für eine weitere Verbesserung des Herzens nach dem Infarkt. Im Anschluss an den Aufenthalt bei uns sind eine Rehabilitation, eine weitere kardiologische Betreuung und eine Veränderung des Lebensstils – z.B. Sport, Ernährung, Rauchstopp – wichtig.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an. So entwickeln wir ein maßgeschneidertes Konzept.

Herzinsuffizienz

Von einer Herzschwäche = Herzinsuffizienz spricht man, wenn das Herz nicht ausreichend Blut auswirft, um den Bedarf des Körpers an Sauerstoff zu decken. Eine Herzinsuffizienz kann viele Ursachen haben, unter anderem eine eingeschränkte Pumpkraft des Herzmuskels, Schäden an der Ventilfunktion der Herzklappen oder mechanische Behinderungen des Blutflusses. Je nach Verlauf unterscheidet man die akute, unmittelbar lebensbedrohliche Herzinsuffizienz – bis hin zum kardiogenen Schock – und die chronische Herzinsuffizienz, bei der eine weitgehend stabile Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit vorliegt. Auch bei einer chronischen Herzinsuffizienz sind jedoch plötzliche Verschlechterungen möglich, sogenannte kardiale Dekompensationen. Betroffene klagen häufig über Luftnot unter Belastung oder im Liegen, Wasseransammlungen = Ödeme, Schwellungen besonders an den Unterschenkeln.

Wenn eine Herzinsuffizienz festgestellt wird, steht an erster Stelle die genaue Einordnung des Mechanismus und die Suche nach behandelbaren Ursachen. So können Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zu einer reduzierten Pumpkraft des Herzmuskels führen = Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion. Ein langjähriger Bluthochdruck führt dagegen zu verdickten, steifen Herzwänden und behindert dadurch die Füllungsphase des Herzens = Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion. Neben Durchblutungsstörungen kommen viele weitere Ursachen für eine eingeschränkte Pumpfunktion in Frage, unter anderem Herzmuskelentzündungen, Alkoholkonsum, gewisse Chemotherapien oder erbliche Veranlagung.

Die Behandlung der Herzschwäche basiert auf drei Säulen:

  1. Behandelbare Ursachen sollten gefunden und bestmöglich korrigiert werden. Hierzu gehört die Untersuchung auf eine koronare Herzerkrankung = Engstellen der Herzkranzgefäße und die Behandlung von Begleiterkrankungen, die eine Herzschwäche auslösen oder verschlechtern.
  2. Durch eine moderne Medikamententherapie wird das Herz entlastet und der Herzmuskel zugleich gestärkt. Unter dieser Kombinationstherapie kommt es häufig zu einer deutlichen Verbesserung der Pumpfunktion und der Belastbarkeit im Alltag. Entscheidend ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente und weiterer Maßnahmen im Alltag, wie z.B. eine konstante tägliche Trinkmenge.
  3. Ergänzt wird die Medikamententherapie bei einigen Patienten um implantierbaren Geräte, die vor bösartigen Herzrhythmusstörungen schützen und teilweise auch die Pumpkraft des Herzens verbessern können.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herzschwächetherapie an. Bei geriatrischen Patienten entwickelt sie gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie & Neurogeriatrie ein maßgeschneidertes Konzept.

Herzklappenfehler

Die Behandlung von Herzklappenfehlern und Bypass-Operationen zählen zu den komplizierteren Eingriffen in der Herzmedizin.

Dies ist die Kompetenz des Heart-Teams. Das Team trifft sich einmal wöchentlich, um so gelagerte Krankheitsfälle zu besprechen. Teil des Teams sind Interventionalisten, Experten für Bildgebung und konservative Kardiologen des St. Bernward Krankenhauses und die Herzchirurgen der Universitätsklinik Göttingen (UMG). Das Team fest, welche Therapie die bestmögliche für den jeweiligen Patienten ist.

Unsere Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an.

Siehe auch: Defekt der Mitralklappe – Mitra-Clip, Defekt der Aortenklappe – TAVI

Herzrhythmusstörungen

Innerhalb des Herzmuskels – im Sinusknoten – entstehen elektrische Impulse, die weitergeleitet werden und das Herz zum Schlagen bringen. Ist diese Elektrik des Herzens gestört, entstehen Herzrhythmusstörungen, die entweder medikamentös oder minimalinvasiv, also mittels eines kleinen Eingriffs, im Herzkatheterlabor behandelt werden können.

Der normale regelmäßige Herzrhythmus wird durch eine geordnete elektrische Erregung der Herzmuskelzellen bestimmt, die sich in fein abgestimmter Weise zusammenziehen und das Blut pumpen. Taktgeber für diesen Rhythmus ist der sogenannte Sinusknoten, der im rechten Vorhof liegt und dort, abhängig vom Bedarf des Körpers, in Ruhe meist zwischen 50 und 80 Herzschläge pro Minute auslöst. Diese Impulse breiten sich durch das sogenannte Reizleitungssystem über den Herzmuskel aus, sodass sich erst die Vorhöfe kontrahieren und nach einer kurzen Verzögerung die Kammern, die das Blut dann in die Lunge bzw. den Körperkreislauf auswerfen. Kommt es in diesem elektrischen Gefüge zu Störungen, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Diese können entweder zu einem langsamen oder schnellen Herzschlag führen.

Langsame Herzrhythmusstörungen = Bradykardien sind häufig durch Störungen am Sinusknoten oder dem Reizleitungssystem verursacht und können in der Regel durch einen implantierbaren Herzschrittmacher behoben werden.

Bei schnellen Herzrhythmusstörungen = Tachykardien verselbstständigt sich der Herzrhythmus, d.h. es entsteht ein Herzrasen, das der Situation (körperliche oder emotionale Belastung) nicht angemessen ist. Die Mechanismen, die zu schnellen Herzrhythmusstörungen führen, sind vielfältig. Hinweise ergeben sich oft aus einem Elektrokardiogramm = EKG, das während des Herzrasens geschrieben wird. Oft ist allerdings zur genaueren Aufklärung eine sogenannte Elektrophysiologische Untersuchung mit speziellen Kathetern notwendig. In dieser Untersuchung kann oft die zugrundeliegende Ursache gezielt behandelt werden, indem der Ursprung des Herzrasens durch eine Verödung mit Hitze oder Kälte über den Katheter ausgeschaltet wird.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehört die Katheterablation. Mit Hilfe von Sensoren auf der Körperoberfläche und einem speziellen Katheter im Herzen wird hierbei eine hochauflösende 3D-Landkarte des Herzens und seiner elektrischen Eigenschaften erstellt – z.B. der Ursprung oder die Ausbreitungswege einer Herzrhythmusstörung. So lässt sich zielgenau und sicher krankes Gewebe veröden und die Rhythmusstörung heilen. Die Verödung = Ablation kann durch Wärme = Radiofrequenzstrom, Kälte oder hochfrequente Stromimpulse = Elektroporation erfolgen.

Die häufigste Herzrhythmusstörung ist das Vorhofflimmern, das häufig eine Alterserkrankung ist. Herzrhythmusstörungen sind im Alter eine häufige Ursache für eine akute Herzschwäche mit Wassereinlagerung – aber auch für Stürze und Bewusstseinsstörungen.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an. Bei geriatrischen Patienten entwickelt sie gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie & Neurogeriatrie ein maßgeschneidertes Konzept.

Herzschrittmacher

Herzschrittmacher verhindern einen zu langsamen Herzschlag. Das Herzschrittmacher-System besteht aus einem Generator und einer oder mehreren Elektroden. Es wird in der Regel in örtlicher Betäubung über einen kleinen Hautschnitt unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. Die Elektroden werden von dort über die Blutgefäße zum Herzen geführt. Der Schrittmacher zeigt dem Herzen mit Hilfe elektrischer Impulse an, wann es schlagen soll. Dabei kann der Schrittmacher seine Frequenz – und damit die des Herzens – der jeweiligen körperlichen Belastung anpassen. Wenn das Herz selbständig genügend eigene Schläge erzeugt, nimmt dies der Schrittmacher wahr und hält sich zurück. Bei zu starkem Absinken der Herzfrequenz setzt er mit der vorgegebenen Frequenz sofort wieder ein.

In einigen Fällen kommen zur Erfassung von Herzrhythmusstörungen sogenannte Event-Rekorder = EreignisRekorder zum Einsatz. Dies sind kleine Geräte, die kurzfristig auftretende Rhythmusstörungen des Herzens dokumentieren. Der Patient kann sie selbst bedienen. Bei Ohnmachtszuständen unklarer Ursache können die Geräte problemlos unter die Haut eingesetzt werden. Sie erfassen selbsttätig Rhythmusstörungen. Erst mit Hilfe dieser Geräte kann manchmal geklärt werden, ob ein Herzschrittmacher erforderlich ist.

Eine Weiterentwicklung der Herzschrittmachertherapie ist die sogenannte physiologische Stimulation = LBBPacing. Hier wird gezielt das herzeigene Reizleitungssystem angesteuert und so eine schonendere, natürlichere Form der Schrittmacherstimulation erreicht. Besonders bei vorgeschädigtem Herzen mit eingeschränkter Pumpkraft haben sich diese neuen Techniken bewährt.

Neben dem klassischen System kommen in unserer Klinik auch sondenlose Systeme – sogenannte Micras – zum Einsatz. Diese Schrittmachersysteme benötigen keine Elektroden mehr. Stattdessen wird das medikamentenkapselgroße Gerät vollständig in der Herzkammer verankert. Mögliche Probleme, die bei einem klassischen Herzschrittmacher durch die Elektroden entstehen können, sind so ausgeschlossen.

Das Einsetzen = Implantation von Herzschrittmachern erfolgt in Zusammenarbeit mit unserer Klinik für Gefäßchirurgie in unseren Herzkatheterlaboren.

Neurologische Frührehabilitation nach Schlaganfall

Ein akuter Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung dauerhafter Beeinträchtigungen im Erwachsenenalter. Schwer betroffene Patienten mit Schlaganfall benötigen eine spezialisierte Weiterversorgung direkt nach der Akutphase.

Wir haben uns neben der Akutbehandlung von Schlaganfällen auf die Neurologische Frührehabilitation spezialisiert. Diese kombiniert eine intensive medizinische Behandlung mit rehabilitativen Maßnahmen.

Täglich kümmert sich unser Team intensiv um unsere Patienten. Eine individuell angepasste Therapie von mehr als 300 Minuten pro Tag ist hierbei die Basis unserer Behandlung. Unser Ziel ist es, die Eigenständigkeit unserer Patienten wieder zu aktivieren und sie auf die weiterführende Rehabilitation vorzubereiten. In der neurologischen Frührehabilitation werden wir auch komplexen Krankheitsverläufen gerecht. Wir sind eine Schnittstelle zwischen Akutmedizin und weiterführender Rehabilitation und stehen mit weiterbehandelnden Kliniken in engem Austausch.

Patienten mit Schlaganfallerkrankungen werden in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie, der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, der Klinik für Gefäßchirurgie und der Klinik für diagnostische & interventionelle Radiologie, Neuroradiologie behandelt. Darüber hinaus werden sie im Rahmen unseres Gefäßzentrums im St. Bernward Krankenhaus betreut.

Siehe auch: Schlaganfall

Portanlage – Portsystem

Eine Portanalage oder ein Portsystem ist ein Zugang zum venösen Blutkreislauf unter der Hautoberfläche. Das Portsystem besteht aus einer Portkammer und einem Portschlauch, die fest miteinander verbunden sind. Die Portkammer wird meist unterhalb des Schlüsselbeins unter der Hautoberfläche, der Portschlauch entweder über die Schlüsselbeinvene oder über die innere Drosselvene in das venöse Gefäßsystem eingeführt. Er endet kurz vor dem Vorhof des rechten Herzens. Aus medizinischen oder anatomischen Gründen kann die Portkammer auch auf der Vorderseite des Oberschenkels eingebracht werden.

Ein Portsystem wird meist zur Durchführung von Chemotherapien, bei der medikamentösen Krebstherapie oder bei dem Erfordernis einer künstlichen Ernährung eingesetzt.

Portanlagen legen wir in unserer Klinik für Gefäßchirurgie an.

Schlaganfall

Schlaganfall ist der Oberbegriff für eine plötzliche akute Schädigung von Gehirngewebe, die entweder durch einen Gefäßverschluss – Hirninfarkt, ischämischer Infarkt – oder durch eine Hirnblutung – hämorrhagischer Infarkt – entsteht. Schlaganfallerkrankungen sind daher alle Erkrankungen, bei denen es durch verstopfte und geplatzte Blutgefäße im Gehirn zu einer Unterversorgung von Teilen des Gehirns kommt. Meist ist ein Gefäßverschluss die Ursache. Dabei können Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Störungen der Sinnesfunktionen, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen auftreten. Täglich erleiden in Deutschland etwa 550 Menschen einen Schlaganfall. Risikofaktoren sind u.a. Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Rauchen.

Die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der zentralen Notaufnahme im St. Bernward Krankenhaus ermöglicht eine rasche Aufnahme der Patienten in unsere Klinik.

Ein Gefäßverschluss sollte schnellstmöglich beseitigt werden, da das Gehirn hochempfindlich auf Durchblutungsstörungen reagiert. Hierfür gibt es die Möglichkeiten der Lyse-Therapie oder der Beseitigung des Blutgerinnsels durch eine Katheterbehandlung. Dabei arbeitet ein interdisziplinäres Team der Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie mit weiteren Fachabteilungen des St. Bernward Krankenhauses eng zusammen.

Wenn eine Hirnblutung bzw. ein geplatztes Gefäß die Ursache des Schlaganfalls ist, normalisieren wir schnellstmöglich die Blutgerinnung – oft auch bei medikamentös bedingter Blutungsneigung. Sollte eine Hirnblutung eine Operation am Gehirn erfordern, arbeiten wir eng mit den neurochirurgischen Kliniken in der Region zusammen.

Für viele Patienten beginnt die Behandlung auf unserer speziellen Schlaganfall-Einheit, der Stroke Unit. Sie ist von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft als überregionale Stroke Unit zertifiziert. In der weiteren Diagnostik erfolgt neben der Computer- und/oder Kernspintomographie des Gehirns oft eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien und des Herzens. Ziel der Behandlung in unserer überregionalen Stroke Unit ist neben der Wiederherstellung oder Verbesserung der Blutversorgung des Gehirns auch die Identifizierung und Behandlung der Risikofaktoren. So verhindern oder reduzieren wir drohende Behinderungen.

Patienten mit Schlaganfallerkrankungen werden in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie, der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, der Klinik für Gefäßchirurgie und der Klinik für diagnostische & interventionelle Radiologie, Neuroradiologie behandelt. Darüber hinaus werden sie im Rahmen unseres Gefäßzentrums im St. Bernward Krankenhaus betreut.

Venöse Erkrankungen – Krampfadern – Thrombose

Ursachen für venöse Gefäßerkrankungen sind häufig Veranlagung, Entzündungen und Schädigungen der Gefäße oder Gefäßverschlüsse – hierzu gehören z.B. neben der tiefen Venenthrombose – die meist ein akuter Notfall ist – Krampfadern, Besenreiser = Varizen, die Thrombophlebitis = oberflächliche Venenthrombose und die chronisch-venöse Insuffizienz. Unterschieden wird das tiefe Venensystem, das dem Verlauf der Arterien und Nerven in der Tiefe folgt, und die oberflächlichen Venen.

Die chronisch-venöse Insuffizienz entsteht durch einen erhöhten Druck in den Beinvenen. Sie geht mit venösen Abflussbehinderungen, Mikrozirkulationsstörungen und Veränderungen im Bereich der Unterschenkel und Füße einher.

Varizen können sehr klein sein = Besenreiser, aber auch große Venen betreffen = Krampfadern. Der medizinische Begriff für dieses Krankheitsbild ist Varikose oder Varikosis. Schlangenförmig verlaufende, sackartig erweiterte, oberflächliche Venen werden als varikös bezeichnet. Die Varikose ist eine Venenerkrankung, bei der es zur Erweiterung der Venen und dadurch zur Venenklappenschwäche kommt – häufige Ursache ist eine angeborene Schwäche der Venenwände im Rahmen einer Bindegewebsschwäche.

Bei einer Thrombophlebitis oder Thrombose ist eine oberflächliche Vene aufgrund eines Blutgerinnsels = Thrombus im betroffenen Blutgefäß entzündet.

Zur Therapie von Krampfaderleiden gibt es zunächst konservative Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise Kompressionsstrümpfe, die die Symptome lindern und dem Fortschreiten der Erkrankung vorbeugen. Manuelle Lymphdrainage, Gefäßsport oder Balneotherapie unterstützen die Kompressionstherapie.

Bei den operativen oder endovenösen Behandlungen von Varizen werden nicht funktionierende Venen oder Venenabschnitte entfernt. Auf diese Weise wird die Funktion des oberflächlichen Venensystems verbessert. Varizen können allerdings auch nach erfolgreicher Behandlung erneut auftreten, da die Varikose eine chronische Erkrankung ist. Zu den operativen Maßnahmen gehört das sogenannte Venenstripping  – je nach Ausprägung lassen sich Krampfadern in Teilen oder komplett ziehen bzw. entfernen. Bei den endovenösen thermische Verfahren werden die betroffenen Venen durch die Behandlung mit Hitze. Laser, Radiofrequenzen oder Heißdampf verschlossen. Bei den endovenösen chemische Verfahren erfolgt das Verschließen mittels Sklerosierungsmittel oder Cyanoacrylatkleber. Die Eingriffe sind minimal-invasiv und gewebeschonend.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie venöser Erkrankungen durch. Dazu gehören Krampfadern, Varikose, Varikosis, Venenerweiterung, Thrombose, TVT, Beinvenenthrombose, chronisch venöse Insuffizienz und Venenschwäche.

Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung. Statistisch entwickelt einer von drei Menschen im Laufe seines Lebens Vorhofflimmern. Es handelt sich um eine flimmernde elektrische Erregung in den Vorhöfen des Herzens, die unregelmäßig und häufig sehr schnell auf die Kammern übergeleitet wird. Die Folge ist ein unregelmäßiger, schneller Puls und in vielen Fällen eine innere Unruhe, abnehmende Belastbarkeit oder Luftnot. Vorhofflimmern kann jedoch auch völlig ohne Beschwerden bestehen und nur zufällig in einem EKG festgestellt werden.

Wichtig ist es, neben dem Vorhofflimmern auch Folge- und Begleiterkrankungen zu berücksichtigen. So erhöht Vorhofflimmern die Gefahr für eine Bildung von Blutgerinnseln im linken Vorhof, die zu Schlaganfällen führen können. Eine Blutgerinnungshemmung = Blutverdünnung senkt dieses Risiko, weshalb die meisten Menschen mit Vorhofflimmern dauerhaft Medikamente zur Gerinnungshemmung einnehmen sollen. Auch eine Herzschwäche kann die Folge unbehandelten Vorhofflimmerns sein – so, wie auch eine zuerst bestehende Herzschwäche umgekehrt zu Vorhofflimmern führen kann.

Zur Behandlung des Vorhofflimmerns stehen neben der gezielten Behandlung von Risikofaktoren – z.B. Gewichtsabnahme bei Übergewicht, Behandlung einer Schlafapnoe, Reduktion von Alkoholkonsum, gute Blutdruckeinstellung – Medikamente oder ein Kathetereingriff – die Lungenvenenisolation,– zur Verfügung. Durch Herzrhythmusmedikamente kann in gewissen Fällen der normale Herzrhythmus = Sinusrhythmus stabilisiert und das Auftreten von Vorhofflimmern unterdrückt werden. Bei manchen Patienten ist eine Lungenvenenisolation wirksamer als die medikamentöse Behandlung. Bei der Lungenvenenisolation werden in über einen Zugang in der Leiste Katheter in den linken Vorhof eingebracht – die Stellen, von denen das Vorhofflimmern ausgeht, gezielt mit Hitze oder Kälte verödet. In vielen Fällen kann hierdurch die Auftretenshäufigkeit des Vorhofflimmerns deutlich gesenkt oder völlig unterdrückt werden. Der Eingriff ist mit einem kurzen stationären Krankenhausaufenthalt verbunden.

Auslöser des Vorhofflimmerns sind elektrische Störsignale im Herzrhythmus = Ektopien, die ihren Ursprung in den Lungenvenen haben. Aus den Lungenvenenmündungen gelangt die elektrische Erregung in den linken Vorhof. Wenn der Vorhof hierfür empfänglich ist – z.B. aufgrund altersbedingter Veränderungen der Herzmuskelzellen, wird ein Vorhofflimmern ausgelöst. Die Katheterbehandlung von Vorhofflimmern = Pulmonalvenenisolation zielt darauf, die elektrische Verbindung zwischen den Lungenvenen und dem linken Vorhof zu unterbrechen, sodass die Störimpulse dort kein Vorhofflimmern mehr verursachen können. Bei der Pulmonalvenenisolation ist eine genaue Analyse und eine individuell angepasste Behandlungsmethode zum Erzielen der bestmöglichen Behandlungsergebnisse erforderlich.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herztherapie an. So entwickeln wir ein maßgeschneidertes Konzept.

Wundrose – Erysipel

Die Wundrose = Erysipel ist eine örtlich begrenzt entzündliche Erkrankung, die die oberen Hautschichten betrifft. Sie wird überwiegend durch Bakterien aus der Gruppe der Streptokokken ausgelöst. Sie macht sich durch eine hellrot glänzende Hautschwellung – oft an den Unterschenkeln – bemerkbar, die sich deutlich von der nicht entzündeten Haut abgegrenzt. Die Wundrose ist nicht ansteckend. Wundrosen sind gut mit Antibiotika behandelbar. Damit sich die Infektion nicht weiter im Körper ausbreitet und zu Komplikationen führt, ist es wichtig, sie früh zu erkennen und sie wirksam zu behandeln.

Für eine umfassende, erfolgreiche Diagnostik und Therapie endokriner Erkrankungen gemäß der nationalen und europäischen Leitlinie gewährleisten wir eine enge Zusammenarbeit der Spezialisten aus unserer Klinik für Allgemeine Innere Medizin & Gastroenterologie – Medizinische Klinik III, diagnostische & interventionelle Radiologie, Neuroradiologie, Allgemein-, Viszeral- & Onkologische Chirurgie & Spezielle Viszeralchirurgie.

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Kontakt:
St. Bernward Krankenhaus GmbH
Treibestraße 9
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Tel.: 05121 90-0
E-Mail: info@bernward-khs.de

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text das generische Maskulinum. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass wir alle Geschlechter ansprechen.
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