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Gynäkologische Tumore – Gebärmutter, Gebärmutterhals, Eierstöcke, Scheide & äußere Geschlechtsorgane
Zu den Gynäkologische Tumoren gehören unterschiedliche Tumorformen, die verschieden Organe betreffen können: die Gebärmutter, den Gebärmutterhals, die Eierstöcke, die Scheide und die äußeren Geschlechtsorgane. Die meisten Tumoren treten im höheren Lebensalter auf – einige, wie z.B. der Gebärmutterhalskrebs – bereits in jüngeren Jahren.
Beim Gebärmutterschleimhautkrebs = Endometriumkarzinom bilden sich Tumoren in der Schleimhaut der Gebärmutter. Unterschieden werden zwei Typen von Tumoren: das häufigere östrogenabhängige Typ 1 Karzinom und das östrogenunabhängige Typ 2 Karzinom. Beim Typ 1 Karzinom sind die Tumorzellen den gesunden Zellen noch recht ähnlich und daher wenig aggressiv. Beim Typ 2 Karzinom sind die Tumorzellen entartet und somit aggressiver. Typ 2 tritt häufiger bei älteren Patientinnen auf. Ursächlich für den Gebärmutterschleimhautkrebs sind z.B. Bluthochdruck, Fettleibigkeit = Adipositas, eine frühe Menstruation und eine späte Menopause. Da beim Gebärmutterschleimhautkrebs kaum Symptome auftreten, wird er häufig erst in einem späteren Krankheitsstadium erkannt. Mögliche, gegebenenfalls durch den Gynäkologen = Frauenarzt abzuklärende Symptome sind z.B. Ausflüsse oder Blutungen vor der Menopause, die nicht mit der Periode zusammenhängen, ebenso jegliche Blutungen nach der Menopause. Die Behandlung von Gebärmutterschleimhautkrebs hängt vom Krankheitsstadium ab. Häufig ist eine Operation die Therapie der ersten Wahl, der meist eine Bestrahlung folgt. Ist eine Operation nicht zielführend oder möglich, wird eine alleinige Bestrahlung – ggf. kombiniert mit einer Chemotherapie – durchgeführt.
Durch Geschlechtsverkehr können sogenannte Humane Papillomviren – kurz HPV – übertragen werden, die Gebärmutterhalskrebs = Zervixkarzinom auslösen können. Der Gebärmutterhals ist die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutter. Neben einer HPV-Infektion stellen u.a. ein früher Beginn sexueller Aktivität, eine hohe Anzahl wechselnder Sexualpartner, viele Schwangerschaften – vor allem in jungen Jahren – und eine langjährige Einnahme der Pille Risikofaktoren dar, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Durch eine Impfung gegen bestimmte krebserregende Typen der HP-Viren sinkt das Erkrankungsrisiko deutlich. Auch der Zellabstrich vom Gebärmutterhals bei der jährlichen, kostenlosen Untersuchung zur Krebsfrüherkennung gibt Aufschluss über mögliche Zellveränderungen. Diese Veränderungen können behandelt werden, bevor der Krebs entsteht. Unterleibs- oder Beckenschmerzen, ungewöhnliche Blutungen, übelriechender Ausfluss oder Schmerzen bei Wasserlassen oder Stuhlgang können auf Gebärmutterhalskrebs hinweisen. Behandelt wird der Gebärmutterhalskrebs in der Regel durch Bestrahlung von außen und Brachytherapie oder medikamentöse Therapie – z.B. Chemotherapie.
Der Gebärmutterkrebs = Uteruskarzinom, Korpuskarzinom ist ein bösartiger Tumor der meist im oberen Teil des Uterus, dem Gebärmutterkörper = Korpus entsteht. Er entwickelt sich allerdings in der Regel nicht aus der Muskelschicht, sondern aus der Schleimhaut der Gebärmutter und verursacht den Gebärmutterschleimhautkrebs = Endometriumkarzinom (s.o.).
Der Eierstockkrebs = Ovarialkarzinom ist ein sehr aggressiver und häufig vorkommender Tumor. Er tritt häufig bei Frauen jenseits der 50 Jahre auf – kann aber auch jüngere Frauen betreffen. Es gibt mehrere Formen von Eierstockkrebs – abhängig davon, welcher Zelltyp den Krebs hervorruft. Risikofaktoren für eine Erkrankung sind z.B. erbliche Veranlagung, Adipositas = Fettleibigkeit und späte Geburten. Häufige Schwangerschaften und die Verhütung mit der Pille scheinen das Risiko zu senken. Eierstockkrebs wird meist erst in einem späten Krankheitsstadium diagnostiziert. Unbestimmte Bauch- oder Beckenschmerzen, Druckgefühl, ein aufgeblähter Bauch durch Flüssigkeitsansammlung oder unklare Verdauungsbeschwerden können frühe Anzeichen für eine Erkrankung sein. Da der Eierstockkrebs häufig im Frühstadium unerkannt bleibt, stehen die Heilungschancen eher ungünstig. Nach Möglichkeit wird der Tumor nach seiner Entdeckung operativ entfernt. Der Operation folgt in der Regel eine Chemotherapie.
Das Vaginalkarzinom = Scheidenkrebs gehört zu den eher selteneren Krebserkrankungen. Meist wird er durch die Ausbreitung von Tumoren aus benachbarten Organen in die Scheide verursacht. – z.B. aus der Harnröhre oder aus dem Gebärmutterhals – in die Scheide ausbreiten. Vorwiegend Frauen zwischen 60 und 65 Jahren sind von Scheidenkrebs betroffen. Zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Scheidenkrebs gehören z.B. Virusinfektionen mit Viren oder erhöhte Strahlenbelastung im Beckenbereich. Die Diagnose Scheidenkrebs ist häufig ein Zufallsbefund einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Symptome treten meist erst im fortgeschrittenen Stadium auf – dazu gehören z.B.Unterleibsschmerzen, zäher, blutiger Ausfluss, Scheidenblutungen und Organstörungen von Harnblase oder Darm. Scheidenkrebs lässt sich meist erfolgreich mit einer Kombination aus Bestrahlung und Operation behandeln.
Der Vulvakrebs = Vulvakarzinom ist eine Krebserkrankung der äußeren Geschlechtsorgane. Er betrifft meist die Schamregion im Hautbereich – meist die Schamlippen – älterer Frauen. Bei jüngeren Frauen ist der Vulvakrebs häufig auf eine Infektion mit Humanen Papilloma Viren (HPV) zurückzuführen. Anzeichen für eine Erkrankung können z.B. Schmerzen, Wundsein, Jucken und / oder Brennen in den beschriebenen Hautregionen sein. Die Diagnose Vulvakarzinom ist häufig ein Zufallsbefund einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Bei Tumoren, die nicht durch eine Operation entfernt werden können oder bereits Lymphknoten befallen haben, kommt eine Strahlentherapie zum Einsatz und ggf. mit einer Chemotherapie kombiniert.
Unsere Klinik für Gynäkologie & Geburtshilfe, die Klinik für Hämatologie, Onkologie & Immunologie – Medizinische Klinik II und die Schwerpunktpraxis von Dr. Christoph Uleer für gynäkologische Onkologie in der Bahnhofstraße behandeln Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren ambulant und stationär. Die Versorgung umfasst die gesamte Diagnostik, Operation und Therapie.
