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Gallensteine, Gallengangssteine & Gallengangskarzinom
Zur möglichst komplikationsarmen Darstellung und Therapie von Gallenwegserkrankungen bedarf es besonderer Erfahrung. Am häufigsten behandeln wir Steine der Gallengänge und gut- oder bösartige Engstellen.
Verlassen Gallensteine die Gallenblase, gelangen sie über den Gallengang in den Zwölffingerdarm. Dadurch blockieren sie manchmal den Gallengang und verhindern den Abfluss der Gallenflüssigkeit aus der Leber und der Gallenblase. Hierdurch kann es zu einer Gelbsucht = Ikterus oder zu Entzündungen der Gallenwege = Cholangitis, der Gallenblase = Cholezystitis oder der Bauchspeicheldrüse = Pankreatitis kommen. Die Symptome sind häufig: krampfartige rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Gelbsucht, Entfärbung des Stuhlgangs, dunkler Urin, Übelkeit und Erbrechen.
Gallengangssteine werden mittels Körbchen oder Ballon entfernt. Außerdem steht im St. Bernward Krankenhaus eine elektrohydraulische Lithotrypsie zur Zertrümmerung der Steine zur Verfügung. Engstellen des Gallengangs werden mittels spezieller Ballons aufgedehnt und anschließend durch Stents überbrückt. Auch Patienten, die an Magen, Bauchspeicheldrüse oder Galle operiert wurden, können häufig mit Hilfe eines Doppelballonenteroskops bis zum Gallengang gespiegelt werden.
Der Gallengangskrebs = Gallengangskarzinom gehört zu den besonders seltenen und bösartigen Tumoren. Er entsteht in den Gallengängen – der Verbindung zwischen Leber, Gallenblase und Dünndarm. Nur bei vollständiger operativer Entfernung im Anfangsstadium ist eine Genesung möglich. Durch die Anwendung einer speziellen Lasertherapie = photodynamischen Therapie behandeln wir Gallengangskarzinome an der Lebergabel – sogenannte Klatskin-Tumore. Alternativ steht auch die Radiofrequenzablation zur Verfügung. Gallenblasenkrebs und Gallengangskrebs verursachen meist erst ab einem fortgeschrittenen Stadium Beschwerden. Meist werden sie zufällig bei Operationen oder Untersuchungen entdeckt. Das liegt vor allem an den unspezifischen Symptomen, die die Diagnose erschweren.
Eine endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie – kurz ERCP – ist ein endoskopisches Verfahren zur Darstellung und Untersuchung der Gallen- und Pankreasgänge. Die Darstellung erfolgt dabei unter Durchleuchtung mit einem Bildwandler nach der Gabe eines Kontrastmittels. So kann auch der Abfluss der Bauchspeicheldrüse in den Dünndarm dargestellt werden. Dieses Verfahren bietet sich zur Abklärung und Behandlung langandauernder Entzündungen der Bauchspeicheldrüse = chronische Pankreatitis an, um den Abfluss der Enzyme der Bauchspeicheldrüse zu verbessern.
Pseudozysten entstehen insbesondere bei und nach Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Hier können große Operation meist vermieden werden, indem die Flüssigkeit in den Magen oder Dünndarm durch eine endosonographisch gesteuerte Drainage oder Nekrosektomie abgeleitet werden.
Unsere Klinik für Innere Medizin & Gastroenterologie, die Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Onkologische Chirurgie & Spezielle Viszeralchirurgie und die Klinik für Hämatologie, Onkologie & Immunologie behandeln gemeinsam Patienten mit Gallensteinen, Gallengangssteinen und Karzinomen. Die Versorgung umfasst die Diagnostik, die Operation und die medikamentöse Therapie.
