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Multiple Sklerose & Autoimmunencephalitis
Multiple Sklerose ist eine der vielen verschiedenen Formen von autoimmun-vermittelten Entzündungserkrankungen im Zentralnervensystem. Sie greift das körpereigene Immunsystem, die Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark an. Hierbei kommt es meist in Schüben – teils auch stetig zunehmend über Monate bis Jahre – unter anderem zu Störungen des Sehens, der Koordination, des Gefühlsempfindens oder der Bewegung. Die betroffenen Bereiche in Gehirn und Rückenmark werden durch Messung der Nervenbahnen – sogenannte evozierte Potentiale – und Kernspintomographie untersucht. Wichtig für die Diagnosestellung ist auch die Analyse von Liquor = Nervenwasser. Die Akutbehandlung eines Schubereignisses erfolgt mittels intravenöser Medikation oder einer Blutwäsche, zum Beispiel Immunadsorption, Plasmapherese. Die Behandlung erfolgt auf einer Station der Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie.
Bei der Autoimmunencephalitis handelt es sich um eine akute entzündliche Erkrankung des Gehirns. Sie tritt pro einer Million Menschen im Jahr etwa fünf- bis zehnmal auf. Sie wird durch Antikörper des eigenen Immunsystems hervorgerufen, die das Gehirn oder Teile des Gehirns angreifen. Zu den akuten Krankheitsanzeichen gehören die Störung von Gedächtnis, Wahrnehmung und Konzentration, psychiatrische Auffälligkeiten, Wesensänderungen oder epileptische Anfälle – manchmal auch Bewegungs- oder Bewusstseinsstörungen. Der Nachweis einer Autoimmunenzephalitis erfolgt über die Bestimmung spezifischer Autoantikörper im Blut oder Nervenwasser = Liquor. Zusätzlich erfolgen Schichtaufnahmen des Gehirns im und eine Hirnstromkurve per EEG.
Die Behandlung erfolgt mittels unterschiedlicher Immuntherapien, die den gegen den Körper gerichteten Angriff des Immunsystems – also die Antikörper – unterdrücken. Dies kann – ähnlich wie bei der Multiplen Sklerose – in der Akutphase eine venöse Cortisontherapie oder eine Blutwäsche sein. Eine langfristige Unterdrückung der Antikörperproduktion durch Infusionstherapien erfolgt in der Regel im Krankenhaus.
Patienten mit Multipler Sklerose, Autoimmunencephalitis oder anderen neuroimmunologischen Erkrankungen des Zentralnervensystems – ZNS – werden in unserer Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie behandelt.
