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Leukämie

Leukämie = Blutkrebs ist eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Bei den Leukämien werden zu viele Vorläuferzellen der Leukozyten = weiße Blutkörperchen gebildet. Leukämie ist genaugenommen der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, bei denen die Blutbildung im Knochenmark gestört ist. Durch die Fehlfunktion bestimmter Kontrollgene gelangen unvollständig entwickelte weiße Blutkörperchen ins Blut. Diese sind nicht funktionsfähig – vermehren sich aber meist sehr schnell und unkontrolliert und stören die normale Blutbildung im Knochenmark. Die unreifen weißen Blutkörperchen verteilen sich im Körper und können sich in Organen wie Milz, Leber, Mandeln, Lymphknoten und anderem Körpergewebe ansiedeln. Leukämien entstehen aus Blutstamm- und Vorläuferzellen. Bei den akuten Verlaufsformen tritt die Erkrankung meist plötzlich und mit Beschwerden wie Schwäche, Blutungen und Infektanfälligkeit auf. Die chronischen Formen hingegen entwickeln sich langsam über Monate oder Jahre hinweg und beginnen schleichend. Insbesondere bei den akuten Leukämien gibt es zahlreiche Unterformen, die jeweils unterschiedlich therapiert werden und deren Heilungschancen sich unterscheiden.

Im Wesentlichen werden vier Formen von Leukämie unterschieden, die jeweils unterschiedlich behandelt werden:

Bei der akuten lymphatischen Leukämie – kurz ALL – entstehen aus den Vorläuferzellen der Lymphozyten = weiße Blutkörperchen bösartige Krebszellen. Die ALL tritt am häufigsten im Kindesalter auf. Bei Erwachsenen steigt das Erkrankungsrisiko ab dem fünfzigsten Lebensjahr bzw. dem achtzigsten Lebensjahr an – Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Die chronische lymphatische Leukämie – kurz CLL – ist durch eine unkontrollierte Vermehrung von nicht funktionstüchtigen Lymphozyten in Knochenmark und Blut gekennzeichnet. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einer meist starken Vermehrung dieser entarteten Zellen in Blut, Knochenmark, Lymphknoten, Milz und anderen Organen. In der Folge kommt es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Verdrängung gesunder Organe und deren Funktionen. Die chronische lymphatische Leukämie ist die häufigste Leukämieerkrankung des Erwachsenenalters. Das Erkrankungsrisiko nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Die Ursache der CLL ist bis dato ungeklärt.

Bei der akuten myeloischen Leukämie – kurz AML – treten Mutationen in den Vorläuferzellen der Granulozyten, Erythrozyten = rote Blutzellen und Thrombozyten = Blutplättchen auf. Durch die Veränderungen des Erbmaterials vermehren sich die veränderten Zellen ungebremst, ohne sich zu funktionstüchtigen Blutkörperchen zu entwickeln. Sie breiten sich schnell im Knochenmark aus und verhindern die Bildung gesunder Blutkörperchen. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu – ihre Ursache ist bis dato ungeklärt

Die chronische myeloische Leukämie – kurz CML – ist eine besondere Blutkrebform. Bei dieser Erkrankung verändern sich die Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen. Als Therapie der ersten Wahl gelten sogenannte Tyrosinkinase-Hemmer, die speziell für die Behandlung der CML entwickelt wurden. Das Medikament hindert die falsch programmierten weißen Blutkörperchen daran, sich weiterzuvermehren. Als Folge normalisiert sich die Blutbildung der Betroffenen. Dadurch wurde aus einer zuvor tödlichen eine chronische Erkrankung. Die Ursache für die CML ist noch unbekannt. Als gesichert gilt allerdings, dass es sich um einen Fehler im Bauplan der weißen Blutkörperchen handelt. CML tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Meist tritt die Erkrankung zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr auf – grundsätzlich ist ihr Auftreten jedoch in jedem Alter möglich – Kinder sind jedoch nur selten betroffen.

In unserem zertifizierten Zentrum für Hämatologische Neoplasien werden Patienten mit akuten Leukämien qualitätsgesichert ambulant und stationär versorgt. Für die allogenen Stammzelltransplantation gibt es eine enge Kooperation mit der Medizinischen Hochschule Hannover sowie mit der Universitätsklinik Göttingen. Im MVZ werden Patienten mit chronischen Leukämien betreut.

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Kontakt:
St. Bernward Krankenhaus GmbH
Treibestraße 9
31134 Hildesheim
Tel.: 05121 90-0
E-Mail: info@bernward-khs.de

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text das generische Maskulinum. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass wir alle Geschlechter ansprechen.
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