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Gerinnungsstörungen – Thrombosen & Embolien
Der Begriff Gerinnungsstörung = Hämostaseologie ist ein Oberbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen das Blut nicht im richtigen Maß gerinnt. Menschen mit Gerinnungsstörungen leiden deshalb unter schweren Nachblutungen z.B. nach Verletzungen, während der Menstruation, bei Unfällen oder bei Operationen. In dieses Fachgebiet gehören daher Blutungserkrankungen ebenso wie Thrombosen und Embolien.
Bei einer Thrombose verengt oder verschließt ein Blutgerinnsel = Thrombus ein Blutgefäß. Häufig entstehen Thrombosen in den Venen – meist in den Beinen. Die Venen transportieren das sauerstoffarme Blut aus dem Körper zurück zum Herzen. Bei einer arteriellen Thrombose verengt oder verschließt ein Blutgerinnsel eine Arterie. Die Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut aus dem Herzen in den Körper. Arterielle Thrombosen sind häufig die Ursache für Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Damit Folgeschäden möglichst ausbleiben, sollten Thrombosen schnell behandelt werden. Während die Therapie bei massiven Thrombosen stationär erfolgt, können leichte Thrombosen in der Regel ambulant behandelt werden. Erstes Ziel ist es, das Blutgerinnsel aufzulösen und sein Wachstum zu unterbinden. Therapie der Wahl sind gerinnungshemmende Medikamente, die den Blutfluss wiederherstellen und auch der Vorbeugung von Embolien (s.u.) dienen. Neben der medikamentösen Therapie unterstützen Kompressionsstrümpfe, Krankengymnastik und physikalische Maßnahmen dabei, Symptome zu lindern, Schwellungen abzubauen und den Blutfluss in den Venen zu verbessern.
Der Verlauf und die Prognose einer Thrombose hängen davon ab, wo sie stattgefunden hat, wie groß der Thrombus war und wie schnell er aufgelöst oder entfernt werden konnte. Mögliche Folgen einer Thrombose sind – neben erneuten Verschlüssen – Embolien und das sogenannte postthrombotische Syndrom. Das postthrombotische Syndrom entsteht häufig als Folge einer Thrombose in den tiefergelegenen Venen. Typische Beschwerden sind Verfärbungen der Haut, juckende Hautausschläge, Schwellungen und Schmerzen bis hin zu offenen Geschwüren.
Embolien werden durch abgelöste Teile des Thrombus = Embolus verursacht. Der Embolus wird mit dem Blutstrom in andere Körperregionen transportiert und verursacht dort ähnliche Symptome wie eine Thrombose. Manchmal – aber eher selten – verschließt der Embolus die Lungengefäße und es kommt zu einer Lungenembolie. Da sich das Blut dann in der Herzregion staut, können die Überlastung des Herzens und ein lebensbedrohliches Herzversagen die Folge sein.
Als Risikofaktoren für Thrombosen gelten Thrombose-Vorerkrankungen, Bluthochdruck, Alter, Übergewicht, Rauchen, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Venenkrankheiten – z.B. Krampfadern – Fettstoffwechselstörungen, die Einnahme von Östrogenen oder genetische Blutgerinnungsstörungen.
Unsere Klinik für Gefäßchirurgie, Klinik für Hämatologie, Onkologie & Immunologie – Medizinische Klinik II und die Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I führen sämtliche medikamentösen, offenchirurgischen und interventionellen Eingriffe zur Therapie venöser und thromboembolischer Erkrankungen durch. Dazu gehören u.a. Krampfadern, Varikose, Varikosis, Venenerweiterung, Thrombose, TVT, Thrombosen, Beinvenenthrombosen, Lungenembolien, chronisch venöse Insuffizienz und Venenschwäche. Alle hierfür wichtigen Laboruntersuchungen erfolgen in unserem Zentrallabor.
Bei sehr schweren Thrombose- oder Embolieverläufen kann ggf. auch eine kurzzeitige komplette Auflösung aller Blutgerinnung = Lysetherapie oder die Absaugung der Blutgerinnsel = Thrombektomie durchgeführt werden. Für komplexere Untersuchungen besteht eine enge Kooperation mit der Klinik für Hämostaseologie der Medizinischen Hochschule Hannover.
Siehe auch: Venöse Erkrankungen, Krampfadern
