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Unsere Schwerpunkte – Gefäßchirurgie

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik für Gefäßchirurgie sind hybrid-chirurgische Eingriffe an den Gefäßen, also die Kombination von herkömmlichen = konventionellen operativen Eingriffen mit einer kathetergestützten Methode. So therapieren wir unsere Patienten mit minimaler Belastung.

Dank der guten Ausstattung unseres Hauses ist die Betreuung auch schwerstkranker und hochbetagter Patienten gewährleistet.

Schwerpunkte unserer Arbeit sind konservative, operative, katheterbasierte oder interventionelle Therapien und Kombinationen hieraus. So können wir sämtliche Gefäßerkrankungen behandeln.

Darüber hinaus setzen wir Dialysezugänge, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und andere Katheter zur kurz- oder längerfristigen Therapie z.B. bei Krebspatienten ein. Uns stehen zwei moderne Hybrid-Operationssäle zur Verfügung, die strahlenschonende und kathetergestützte Verfahren möglich machen.

Ferner betreuen wir Patienten mit chronischen Wunden und Erkrankungen des Fußes infolge der Zuckerkrankheit = diabetisches Fußsyndrom.

Kernkompetenzen

  • Diagnostik und konservative, operative und interventionelle Katheter-Therapie inklusive kombinierte Therapien bei Erkrankungen der Blutgefäße – Venen, Arterien und Lymphbahnen
  • Einsetzen = Implantation von Dauerzugängen in die Gefäße – z.B. Katheter, Ports usw.
  • Anlage und Revision von Dialyse-Shunts
  • Einsetzen = Implantation von Herzschrittmacher- und Defibrillator-Systemen zur Therapie bei therapierefraktären Hypertonus =Bluthochdruck, zur Schmerzlinderung und zur Durchblutungsförderung
Aorta-Erkrankungen – Hauptschlagader-Erkrankungen

Erkrankungen der Hauptschlagader = Aorta betreffen die Aortenwand.

Ein Aorten-Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung der Schlagader, bzw. eine Aussackung der Hauptschlagader. Diese Aussackung vergrößert sich mit der Zeit, wodurch sich die Wandspannung erhöht und das Aneurisma einreißen kann. Neben einer genetischen Veranlagung sind Bluthochdruck, Rauchen und Arteriosklerose die Hauptrisikofaktoren für ein Aneurysma.

An der Aortenwurzel – am Übergang vom Herz zur Aorta – kann sich ebenfalls eine Aussackung = Aneurysma bilden. Manchmal sind auch die Aortenklappe und die Herzkranzgefäße mit betroffen, sodass ein herzchirurgischer Eingriff notwendig werden kann. Eingriffe in dieser Region führen wir nicht selbst durch, vermitteln aber kurzfristig an unsere Partner in umliegenden herzchirurgischen Kliniken.

Als Aortendissektion bezeichnet man einen akuten Riss in der Gefäßwand. Diese Situation ist ein Notfall, der unmittelbar abgeklärt werden muss. Ursachen können angeborene Fehlbildungen der Hauptschlagader, Erkrankungen des Bindegewebes, Alterungsprozesse, Blutergüsse oder Blutdruckspitzen sein. Therapeutisch stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl, die von rein konservativen, über katheterbasierte, interventionelle bis hin zu offen chirurgischen Eingriffen reichen.

Eine Aortitis ist eine Entzündung der Aorta als Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion. Sie kann eine Erweiterung der Hauptschlagader = Aneurysma zur Folge haben oder auch zu einem Riss der Aortenwand führen = Aortendissektion.

Unter Arteriosklerose = Gefäßwandverkalkung versteht man degenerative Veränderungen der Gefäßwände, insbesondere der Arterien. Zumeist führt eine Arteriosklerose zu einer Verengung des Gefäßlumens und damit zu einer Ischämie = Minderversorgung im Versorgungsgebiet der betroffenen Arterie.

Die Aortenisthmusstenose ist eine Verengung der Aorta, die zu einem arteriellen Hochdruck in den oberen Extremitäten und einer linksventrikulären Hypertrophie = Linksherzvergrößerung führen kann. Je nach Schweregrad kann es auch zu einer verringerten Durchblutung der Bauchorgane und der unteren Extremitäten, also der Beine, kommen.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie von Erkrankungen der Aorta durch. Einzige Ausnahme sind Eingriffe unmittelbar am Herzen und solche, die den Einsatz einer Herz-Lungenmaschine benötigen. Aber auch in solchen Fällen stehen wir mit Partnern in umliegenden herzchirurgischen Kliniken in Verbindung, sodass wir kurzfristige Therapieangebote vermitteln können.

Arterielle Durchblutungsstörungen – Schaufensterkrankheit

Bei arteriellen Durchblutungsstörungen – auch periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK – genannt – handelt es sich um eine krankhafte Verengung der Arterien in Armen und Beinen. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind die Gefäße im Becken und in den Beinen betroffen. Arterielle Durchblutungsstörungen sind meist Folge einer fortschreitenden Arterienverkalkung, also einer Arteriosklerose. Dieser Prozess kann schleichend oder akut zu einem Verschluss des Blutgefäßes führen.

Zu den Symptomen zählen teils heftige Schmerzen und Taubheitsgefühle, die auf den betroffenen Arm oder das betroffene Bein begrenzt sind. Die Körpertemperatur kann an der jeweiligen Körperstelle stark absinken. Die Haut erscheint blass und der Puls am betroffenen Arm oder Bein ist lediglich schwach oder nicht tastbar.

Bei der Schaufensterkrankheit führen Durchblutungsstörungen in den Beinen dazu, dass Betroffene beim Laufen starke Schmerzen bekommen und deshalb lediglich von einem Schaufenster bis zum nächsten laufen können bzw. dort stehenbleiben müssen, bis die Beschwerden nachlassen. Sie ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen der Arterienverkalkung = Arteriosklerose.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie arterieller Durchblutungsstörungen, akuter Gefäßverschlüsse oder Aneurysmen durch.

Chronische Wunden

Eine Wunde, die trotz Behandlung nach etwa vier bis zwölf Wochen nicht zu heilen beginnt, bezeichnet man als chronische Wunde. Diese Wunden entstehen häufig infolge von Durchblutungsstörungen, eines Diabetes mellitus, eines geschwächten Immunsystems oder von Erkrankungen der Venen, vor allem Krampfadern.

Diabetisches Fußsyndrom

Das diabetische Fußsyndrom – kurz DFS – ist eine häufige Komplikation des Diabetes mellitus.
Es entwickelt sich häufig als Folge einer lange bestehenden Diabetes-Erkrankung. Folgende Symptome können bei einem diabetischen Fußsyndrom auftreten: schlecht heilende Erosionen der Haut, rote Flecken, blasse Haut, bläulich verfärbte Stellen, gegebenenfalls schwarze Stellen – wenn das Gewebe bereits abgestorben ist –, Druckstellen und ein verringertes Schmerzempfinden. Mit Hilfe unseres klinikinternen zentralen Wundmanagements bieten wir Patienten mit chronischen Wunden eine kompetente, moderne und individuelle Therapie an.

Dialyse – Blutwäsche

Die Dialyse – häufig Blutwäsche genannt – ist ein Verfahren zur Reinigung des Bluts. Sie kommt meist bei Menschen mit schweren Nierenschäden zum Einsatz. Die Dialyse unterstützt oder ersetzt die Funktion der geschädigten Nieren, wenn diese den Körper nicht mehr von schädlichen Substanzen und überflüssigem Wasser befreien können. Mit Hilfe des Dialyseverfahrens werden Abfallstoffe aus dem Blut herausgefiltert und Nährstoffe hinzugefügt. Eine Dialyse-Sitzung dauert etwa vier bis fünf Stunden und wird in der Regel dreimal pro Woche durchgeführt.

Die beiden wichtigsten Dialyseverfahren sind die Hämodialyse und die Peritonealdialyse = Bauchfelldialyse. Beide ersetzen die verlorene Funktion der erkrankten Nieren.

Für eine Hämodialyse ist ein geeigneter Zugang zum Blutkreislauf erforderlich. Hierfür gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten: Kathetersysteme und sogenannte Gefäßfisteln = Shunts.

Shaldonkatheter oder Demerskatheter sind hierfür die beiden üblicherweise verwendeten Kathetersysteme. Ein Shaldonkatheter ist ein etwa 15-20 cm langer Kunststoffschlauch, der meist in eine Halsvene eingelegt wird und Blut aus einer herznahen Vene für die Dialyse zur Verfügung stellt. Dieser Katheter kann maximal zwei bis drei Wochen verbleiben und muss dann – wenn erforderlich – ersetzt werden. Der Demerskatheter ist ein Silikonschlauch, der durch einen Tunnel unter der Haut im Bereich des Brustmuskels austritt. Er kann deutlich länger im Körper verbleiben. Manche Patienten können über lange Zeiträume mit einem Demerskatheter dialysiert werden.

Die beste Art eines Gefäßzuganges für die Dialyse ist die Gefäßfistel = Shunt. Im Rahmen eines kleinen, zumeist ambulant durchgeführten gefäßchirurgischen Eingriffs wird in Narkose eine Kurzschluss-Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene am Arm geschaffen, die ausreichend Blut für die Hämodialyse fördert. Wichtig ist: Aus der Fistel dürfen keine Routine-Blutentnahmen erfolgen, am Shuntarm darf keine Blutdruckmessung stattfinden und Tätigkeiten mit hoher Verletzungsgefahr sowie schweres Heben sollten vermieden werden.

Die Peritonealdialyse oder Bauchfelldialyse findet im Inneren der Bauchhöhle statt. Als Reinigungsfilter des Blutes fungiert hier das körpereigene Bauchfell. Das Bauchfell kleidet die gesamte Bauchhöhle aus. Zur Durchführung der Bauchfelldialyse wird ein Silikonkatheter unter Vollnarkose in die Bauchwand eingenäht, damit die Austauschflüssigkeit in die Bauchhöhle gelangen kann. Dieser Katheter kann über viele Jahre in der Bauchwand verbleiben. Dieses Dialyseverfahren wird Continuierliche Ambulante Peritonealdialyse – kurz CAPD – genannt. Sie kann – nach einer entsprechenden Schulung – selbstständig zu Hause durchgeführt werden. Über den Katheter werden mehrmals am Tag jeweils ca. zwei Liter Austauschflüssigkeit = Dialysat in die Bauchhöhle ein- und nach etwa vier Stunden wieder ausgelassen. Der Bauch ist also über  24 Stunden mit Austauschflüssigkeit gefüllt. Durch genaue Analysen können Flüssigkeiten eingesetzt werden, die in ihrer Zusammensetzung an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst sind. Das Verfahren ist völlig schmerzfrei. Es gibt auch Varianten der CAPD, bei denen durch ein Hilfsgerät die Flüssigkeiten in der Nacht automatisch gewechselt werden – sie sind jedoch nicht für alle Patienten geeignet.

Beide Dialyseverfahren haben Vor- und Nachteile, beide bedeuten einen erheblichen Einschnitt in die Lebensgewohnheiten der Betroffenen.

 

Durchblutungsstörungen Baucharterien

Weitet sich eine Baucharterie = Bauchschlagader, geschieht das meist unbemerkt und ist zunächst harmlos. Bauchaortenaneurysmen = Aussackungen der Baucharterien bleiben oft unbemerkt, da sie meist keine Beschwerden verursachen.

Im Gegensatz zu einem Bauchaortenaneurysma, bei dem es zu einer Aussackung der Hauptschlagader kommt, kann es umgekehrt auch zu einer Verengung kommen. Das Ergebnis ist eine Durchblutungsstörung, die dazu führen kann, dass z.B. Durchblutungsstörungen der Arterien des Magen-Darm-Traktes, der Nieren oder der Becken- und Beinregionen auftreten. Typische Beschwerden sind in solchen Fällen Schmerzen nach dem Essen, Bluthochdruck oder Schmerzen beim Gehen. Grund ist auch hier zumeist eine Arteriosklerose = Verkalkung der Viszeralarterien, Nierenartierenstenose.

Postprandiale Schmerzen treten häufig nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf. Viele Patienten können die Nahrungsmittel exakt identifizieren, die die Symptome auslösen. Häufig treten sie nach dem Verzehr scharfer oder fettreicher Nahrung auf. Die Folge ist dann häufig eine abnehmende Nierenfunktion und Bluthochdruck.

Nierenartierenstenose bedeutet die Verminderung des Blutflusses in einer der oder beiden Hauptnierenarterien oder deren Verzweigungen.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie der betroffenen Gefäße durch.

Eelektrische Schrittmachertherapien

Schrittmacher sind Geräte, die mit Hilfe schwacher elektrischer Ströme verschiedene Abläufe innerhalb des Körpers beeinflussen können. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist ein Herzschrittmacher, der dazu eingesetzt wird, um das Herz im Falle von Rhythmusstörungen wieder in den richtigen Takt zu versetzen.

Eine Weiterentwicklung der Herzschrittmachertherapie ist die sogenannte physiologische Stimulation = LBBPacing. Hier wird gezielt das herzeigene Reizleitungssystem angesteuert und so eine schonendere, natürlichere Form der Schrittmacherstimulation erreicht. Besonders bei vorgeschädigtem Herzen mit eingeschränkter Pumpkraft haben sich diese neuen Techniken bewährt.

Neben dem klassischen System kommen in unserer Klinik auch sondenlose Systeme – sogenannte Micras – zum Einsatz. Diese Schrittmachersysteme benötigen keine Elektroden mehr. Stattdessen wird das medikamentenkapselgroße Gerät vollständig in der Herzkammer verankert. Mögliche Probleme, die bei einem klassischen Herzschrittmacher durch die Elektroden entstehen können, sind so ausgeschlossen.

Andere Schrittmacher können auch dazu dienen, einen medikamentös nicht zu beherrschenden hohen Blutdruck zu reduzieren oder einer medikamentös nicht ausreichend therapierten Herzschwäche zu begegnen. In der Gefäßchirurgie werden Schrittmacher auch eingesetzt, um Durchblutungsstörungen zu mindern und begleitende Schmerzen zu reduzieren.

Alle Schrittmacher-Systeme bestehen aus einem Generator und einer oder mehreren Elektroden. Eingriffe zur Implantation von Schrittmachern erfolgen normalerweise in örtlicher Betäubung.

Das Einsetzen = Implantation von Herzschrittmachern erfolgt in Zusammenarbeit der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin und der Klinik für Gefäßchirurgie in unseren Herzkatheterlaboren.

Herzinsuffizienz

Von einer Herzschwäche = Herzinsuffizienz spricht man, wenn das Herz nicht ausreichend Blut auswirft, um den Bedarf des Körpers an Sauerstoff zu decken. Eine Herzinsuffizienz kann viele Ursachen haben, unter anderem eine eingeschränkte Pumpkraft des Herzmuskels, Schäden an der Ventilfunktion der Herzklappen oder mechanische Behinderungen des Blutflusses. Je nach Verlauf unterscheidet man die akute, unmittelbar lebensbedrohliche Herzinsuffizienz – bis hin zum kardiogenen Schock – und die chronische Herzinsuffizienz, bei der eine weitgehend stabile Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit vorliegt. Auch bei einer chronischen Herzinsuffizienz sind jedoch plötzliche Verschlechterungen möglich, sogenannte kardiale Dekompensationen. Betroffene klagen häufig über Luftnot unter Belastung oder im Liegen, Wasseransammlungen = Ödeme, Schwellungen besonders an den Unterschenkeln.

Wenn eine Herzinsuffizienz festgestellt wird, steht an erster Stelle die genaue Einordnung des Mechanismus und die Suche nach behandelbaren Ursachen. So können Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zu einer reduzierten Pumpkraft des Herzmuskels führen = Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion. Ein langjähriger Bluthochdruck führt dagegen zu verdickten, steifen Herzwänden und behindert dadurch die Füllungsphase des Herzens = Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion. Neben Durchblutungsstörungen kommen viele weitere Ursachen für eine eingeschränkte Pumpfunktion in Frage, unter anderem Herzmuskelentzündungen, Alkoholkonsum, gewisse Chemotherapien oder erbliche Veranlagungen.

Die Behandlung der Herzschwäche basiert auf drei Säulen:

  1. Behandelbare Ursachen sollten gefunden und bestmöglich korrigiert werden. Hierzu gehört die Untersuchung auf eine koronare Herzerkrankung = Engstellen der Herzkranzgefäße und die Behandlung von Begleiterkrankungen, die eine Herzschwäche auslösen oder verschlechtern.
  2. Durch eine moderne Medikamententherapie wird das Herz entlastet und der Herzmuskel zugleich gestärkt. Unter dieser Kombinationstherapie kommt es häufig zu einer deutlichen Verbesserung der Pumpfunktion und der Belastbarkeit im Alltag. Entscheidend ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente und weiterer Maßnahmen im Alltag, wie z.B. eine konstante tägliche Trinkmenge.
  3. Ergänzt wird die Medikamententherapie bei einigen Patienten um implantierbaren Geräte, die vor bösartigen Herzrhythmusstörungen schützen und teilweise auch die Pumpkraft des Herzens verbessern können. Reicht auch dies nicht mehr aus, so kann eine Herztransplantation notwendig werden.

Unser Team in der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet in Zusammenarbeit mit der Klinik für Gefäßchirurgie einen Großteil des Spektrum der modernen Herzschwächetherapie an. Bei geriatrischen Patienten entwickelt sie gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie & Neurogeriatrie ein maßgeschneidertes Konzept.

Nierentransplantation

Wenn die Nieren dauerhaft keine ausreichende Funktion mehr aufweisen, ist eine Nierentransplantation die bestmögliche Therapie. Neben einer Verbesserung der Lebensqualität ist auch die allgemeine Gesundheit und der Gewinn an Lebenszeit nach Transplantation besser als bei Patienten, die auf ein Dialyseverfahren angewiesen sind.

Eine Nierentransplantation kann durch Transplantation der Niere eines verstorbenen Spenders – also eine sogenannte postmortale Organspende – oder in Form einer Lebendnierenspende erfolgen. Kommt eine Nierentransplantation in Betracht, meldet der behandelnde Arzt den Patienten nach umfangreichen Untersuchungen für eine Transplantation bei der internationalen Vermittlungsstelle Eurotransplant an. Dort wird er in eine Warteliste eingetragen. In Deutschland koordiniert die Deutsche Stiftung Organtransplantation die Organspenden.

Um eine Transplantatniere einsetzen zu können, sind geeignete Anschlussgefäße im Bereich des Beckens notwendig. Sind die Gefäße, z.B. aufgrund arteriosklerotischer Prozessen, nicht geeignet, führen wir in unserer Klinik für Gefäßchirurgie entsprechend vorbereitende Eingriffe an diesen Beckengefäßen durch, damit einer Transplantation nichts mehr im Wege steht.

Nach erfolgtem Eingriff muss der transplantierte Patient regelmäßig die Funktion der Niere beim Nephrologen überprüfen lassen – damit mögliche Abstoßungen, Infektionen oder andere Probleme frühzeitig erkannt werden.

Portanlage – Portsystem

Eine Portanalage oder ein Portsystem ist ein Zugang zum venösen Blutkreislauf unter der Hautoberfläche, das unter der Hautoberfläche platziert wird. Es besteht aus einer Portkammer und einem Portschlauch, die fest miteinander verbunden sind. Die Portkammer wird meist unterhalb des Schlüsselbeins unter der Hautoberfläche, der Portschlauch entweder über die Schlüsselbeinvene oder über die innere Drosselvene in das venöse Gefäßsystem eingeführt. Er endet kurz vor dem Vorhof des rechten Herzens

Ein Portsystem wird meist zur Durchführung von Chemotherapien, bei der medikamentösen Krebstherapie oder bei dem Erfordernis einer künstlichen Ernährung eingesetzt.

Portanlagen legen wir in unserer Klinik für Gefäßchirurgie an.

Schlaganfall

Schlaganfall = Apoplex ist der Oberbegriff für eine plötzliche akute Schädigung von Gehirngewebe, die entweder durch einen Gefäßverschluss – Hirninfarkt, ischämischer Infarkt – oder durch eine Hirnblutung – hämorrhagischer Infarkt – entsteht. Schlaganfallerkrankungen sind daher alle Erkrankungen, bei denen es durch verstopfte und geplatzte Blutgefäße im Gehirn zu einer Unterversorgung von Teilen des Gehirns kommt. Meist ist ein Gefäßverschluss die Ursache. Dabei können vorübergehende, langfristige oder dauerhafte Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Störungen der Sinnesfunktionen, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen auftreten. Täglich erleiden in Deutschland etwa 550 Menschen einen Schlaganfall. Risikofaktoren sind u.a. Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Rauchen.

Die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der zentralen Notaufnahme im St. Bernward Krankenhaus ermöglicht eine rasche Aufnahme der Patienten in unsere Klinik.

Ein Gefäßverschluss sollte schnellstmöglich beseitigt werden, da das Gehirn hochempfindlich auf Durchblutungsstörungen reagiert. Hierfür gibt es die Möglichkeiten der Lyse-Therapie, der Beseitigung des Blutgerinnsels durch eine Katheterbehandlung oder eine offene Operation. Dabei arbeitet ein interdisziplinäres Team der Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie mit weiteren Fachabteilungen des St. Bernward Krankenhauses eng zusammen.

Wenn eine Hirnblutung bzw. ein geplatztes Gefäß die Ursache des Schlaganfalls ist, normalisieren wir schnellstmöglich die Blutgerinnung – oft auch bei medikamentös bedingter Blutungsneigung. Sollte eine Hirnblutung eine Operation am Gehirn erfordern, arbeiten wir eng mit den neurochirurgischen Kliniken in der Region zusammen.

Für viele Patienten beginnt die Behandlung auf unserer speziellen Schlaganfall-Einheit, der Stroke Unit. Sie ist von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft als überregionale Stroke Unit zertifiziert. In der weiteren Diagnostik erfolgt neben der Computer- und/oder Kernspintomographie des Gehirns oft eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien und des Herzens. Ziel der Behandlung in unserer überregionalen Stroke Unit ist neben der Wiederherstellung oder Verbesserung der Blutversorgung des Gehirns auch die Identifizierung und Behandlung der Risikofaktoren. So verhindern oder reduzieren wir drohende Behinderungen.

Prophylaxe: Damit es gar nicht erst zu einem Gefäßverschluss kommt, können sich Patienten mit arteriosklerotischen Veränderungen im Bereich der Halsschlagader in der gefäßchirurgischen Ambulanz vorstellen, um das Risiko für einen Schlaganfall ermitteln zu lassen.

Patienten mit Schlaganfallerkrankungen werden von den Kliniken unseres interdisziplinären Gefäßzentrums gemeinsam betreut: Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie, der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, der Klinik für Gefäßchirurgie und der Klinik für diagnostische & interventionelle Radiologie, Neuroradiologie behandelt. Darüber hinaus werden sie im Rahmen unseres Gefäßzentrums im St. Bernward Krankenhaus betreut.

Venöse Erkrankungen – Krampfadern – Thrombose

Ursachen für venöse Gefäßerkrankungen sind neben einer entsprechenden Veranlagung, Entzündungen und Schädigungen vor allem besondere Belastungen wie stehende Berufe, Schwangerschaften und zu hohes Körpergewicht. Zu den Gefäßverschlüssen gehören z.B. tiefe Venenthrombosen, die meist ein akuter Notfall sind. Darüber hinaus kommen vor allem Venenerweiterungen, d.h. Krampfadern mit chronisch-venöser Insuffizienz = Varizen und die Thrombophlebitis = oberflächliche Venenthrombose vor. Während bei einer Thrombose vor allem das tiefe Venensystem betroffen ist, entstehen Krampfadern überwiegend in oberflächlichen Venen.

Die chronisch-venöse Insuffizienz entsteht durch einen dauerhaft erhöhten Druck in den Beinvenen. Sie geht mit venösen Abflussbehinderungen, Mikrozirkulationsstörungen und Veränderungen im Bereich der Unterschenkel und Füße einher.

Varizen können sehr klein sein = Besenreiser, aber auch große Venen betreffen = Krampfadern. Der medizinische Begriff für dieses Krankheitsbild ist Varikose oder Varikosis. Schlangenförmig verlaufende, sackartig erweiterte, oberflächliche Venen werden als varikös bezeichnet. Die Varikose ist eine Venenerkrankung, bei der es zur Erweiterung der Venen und dadurch zur Venenklappenschwäche kommt.

Bei einer Thrombophlebitis oder Thrombose ist eine oberflächliche Vene aufgrund eines Blutgerinnsels = Thrombus im betroffenen Blutgefäß entzündet.

Zur Therapie von Krampfaderleiden gibt es zunächst konservative Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise Kompressionsstrümpfe, die die Symptome lindern und dem Fortschreiten der Erkrankung vorbeugen. Manuelle Lymphdrainage, Gefäßsport oder Balneotherapie unterstützen die Kompressionstherapie.

Bei den operativen oder endovenösen Behandlungen von Varizen werden nicht funktionierende Venen oder Venenabschnitte entfernt. Auf diese Weise wird die Funktion des oberflächlichen Venensystems verbessert. Varizen können allerdings auch nach erfolgreicher Behandlung erneut auftreten, da die Varikose eine chronische Erkrankung ist. Zu den operativen Maßnahmen gehört das sogenannte Venenstripping  – je nach Ausprägung lassen sich Krampfadern in Teilen oder komplett ziehen bzw. entfernen. Bei den endovenösen thermischen Verfahren werden die betroffenen Venen durch die Behandlung mit Hitze verschweißt. Hierzu werden vor allem Laser- oder Radiofrequenzkathetersysteme eingesetzt. Bei den endovenösen chemischen Verfahren erfolgt das Verschließen mittels Sklerosierungsmitteln. Die Eingriffe sind minimalinvasiv und gewebeschonend.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgischen und interventionellen Eingriffe zur Therapie venöser Erkrankungen durch. Dazu gehören Krampfadern, Varikose, Varikosis, Venenerweiterung, Thrombose, TVT, Beinvenenthrombose, chronisch venöse Insuffizienz und Venenschwäche.

Operative Therapien

Wir sind eine chirurgische Klinik – aber operieren ist nicht gleich operieren. Über die Jahrzehnte der Entwicklung der Chirurgie haben sich viele verschiedene Techniken entwickelt. Wir stellen Ihnen hier einige davon vor.

Minimalinvasive Chirurgie
Die minimalinvasive Chirurgie bezeichnet als Oberbegriff operative Eingriffe mit der kleinstmöglichen Verletzung von Haut und Weichteilen. Die sogenannte Schlüssellochtechnik erlaubt über ein hoch spezialisiertes Kamera- und Videosystem einen umfassenden Einblick in das Körperinnere und somit die Möglichkeit zu einer direkten operativen Versorgung. Diese ist gleichwertig mit dem Verfahren der Schnittoperation. Aufgrund der kleinen Schnitte haben die meisten Patienten nach der Operation geringere Schmerzen und erholen sich deutlich schneller.
Offene Chirurgie

Die offene Chirurgie umfasst Operationen, die nicht unter minimalinvasiven Kriterien erfolgen können – zum Teil aus technischen Gründen oder weil eine sichere und vollständige Behandlung nicht gewährleistet werden kann.

Moderne Operationssäle und -instrumente, gut ausgebildete Mitarbeitende und eine enge Zusammenarbeit mit der Anästhesie und den anderen operativen Abteilungen unseres Krankenhauses ermöglichen es uns, Routineeingriffe sicher und sehr komplikationsarm durchzuführen.

Nach der Operation unterstützen wir unsere Patienten, damit sie so schnell wie möglich ihre Beweglichkeit und Selbstständigkeit wiedererlangen. Auch die Entlassung unserer Patienten planen wir unter Einbeziehung des Umfeldes frühzeitig. Mit diesen Maßnahmen möchten wir Ihren Krankenhausaufenthalt so kurz wie möglich gestalten.

Operative Versorgung mehrerer Organe

Die operative Versorgung mehrerer Organe kann in einem einzigen Eingriff erfolgen. Um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erreichen, arbeiten verschiedene Fachbereiche eng zusammen und besprechen Operation und Therapie gemeinsam.

Dank der schonenden Operationsverfahren in der modernen Chirurgie sind Eingriffe auch bei älteren Patienten oder bei Patienten mit einer Vielzahl von Begleiterkrankungen möglich.

Chefarzt | Prof. Dr. med. Mathias Wilhelmi
Klinik für Gefäßchirurgie

Sekretariat | Sabine Völker-Düllick
Tel.: 05121 90-1121 oder 05121 90-5127 |
Fax: 05121 90-1124
E-Mail Kontakt
Weitere Infos auch in unserer Sprechzeitenübersicht.

Oft Gesucht

Kontakt:
St. Bernward Krankenhaus GmbH
Treibestraße 9
31134 Hildesheim
Tel.: 05121 90-0
E-Mail: info@bernward-khs.de

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text das generische Maskulinum. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass wir alle Geschlechter ansprechen.

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