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Unsere Schwerpunkte – Gefäßchirurgie
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik für Gefäßchirurgie sind hybrid-chirurgische Eingriffe an den Gefäßen, also die Kombination von herkömmlichen = konventionellen operativen Eingriffen mit einer kathetergestützten Methode. So therapieren wir unsere Patienten mit minimaler Belastung.
Dank der guten Ausstattung unseres Hauses ist die Betreuung auch schwerstkranker und hochbetagter Patienten gewährleistet.
Schwerpunkte unserer Arbeit sind konservative, operative und interventionelle Therapien sämtlicher Gefäßerkrankungen und das Einsetzen = Implantation venöser Dauerzugänge – z.B. Dialysezugänge, Herzschrittmacher und Defibrillatoren. Uns stehen zwei moderne Hybrid-Operationssäle zur Verfügung, die strahlenschonende und kathetergestützte Verfahren möglich machen.
Wir betreuen Patienten mit chronischen Wunden und Erkrankungen des Fußes infolge der Zuckerkrankheit = diabetisches Fußsyndrom.
Als interventionell bezeichnet man Diagnose- oder Therapieverfahren, die – im Gegensatz zum konservativen Vorgehen – gezielte Eingriffe am erkrankten Gewebe vornehmen, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Kernkompetenzen
- Diagnostik und konservative, operative und interventionelle Katheter-Therapie der Erkrankungen der Blutgefäße – Venen, Arterien, Lymphbahnen
- Einsetzen = Implantation von Dauerzugängen in die Gefäße – z.B. Katheter, Ports usw.
- Anlage und Revision von Dialyse-Shunts
- Einsetzen = Implantation von Herzschrittmacher- und Defibrillator-Systemen – gemeinsam mit den Herzspezialisten, den Kardiologen
Erkrankungen der Hauptschlagader = Aorta betreffen die Aortenwand.
Ein Aorten-Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung der Schlagader und es bildet sich eine Aussackung. Diese Aussackung vergrößert sich mit der Zeit, wodurch sich die Wandspannung erhöht und einreißen kann. Neben einer genetischen Veranlagung sind Bluthochdruck, Rauchen und Arteriosklerose die Risikofaktoren für ein Aneurysma.
An der Aortenwurzel – am Übergang vom Herz zur Aorta – kann sich ebenfalls eine Aussackung = Aneurysma bilden. Dann schließt die Aortenklappe durch die Erweiterung nicht mehr richtig und wird undicht. Auch ein Einreißen ist möglich.
Als Aortendissektion bezeichnet einen Riss in der Gefäßwand. Eine Aortendissektion bedeutet akute Lebensgefahr. Ursachen können angeborene Fehlbildungen der Hauptschlagader, Alterungsprozesse, Blutergüsse oder Blutdruckspitzen sein.
Eine Aortitis ist eine Entzündung der Aorta als Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion. Sie kann eine Erweiterung der Hauptschlagader zur Folge haben, was wiederum zu einem Einriss – Aortendissektion – führen kann.
Unter Arteriosklerose versteht man degenerative Veränderungen der Gefäßwände der mittelgroßen bis großen Arterien. Die Arteriosklerose führt über eine Verengung des Gefäßlumens zur Ischämie im Versorgungsgebiet der betroffenen Arterie.
Die Aortenisthmusstenose ist eine Verengung der Aorta, die zu einem arteriellen Hochdruck in den oberen Extremitäten, linksventrikulärer Hypertrophie = Linksherzvergrößerung und die – je nach Schweregrad – zu einer verringerten Durchblutung der Organe und der unteren Extremitäten, also der Beine, führt.
In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie von Erkrankungen der Aorta durch.
Bei arteriellen Durchblutungsstörungen – auch periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK – genannt – handelt es sich um eine krankhafte Verengung der Arterien in Armen und Beinen. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind die Gefäße im Becken und in den Beinen betroffen. Arterielle Durchblutungsstörungen sind meist Folge einer fortschreitenden Arterienverkalkung. Dieser Prozess kann schleichend oder akut zu einem Verschluss des Blutgefäßes führen.
Zu den Symptomen zählen teils heftige Schmerzen und Taubheitsgefühle, die auf den betroffenen Arm oder das betroffene Bein begrenzt sind. Die Körpertemperatur kann an der jeweiligen Körperstelle stark absinken. Die Haut erscheint blass und der Puls am betroffenen Arm oder Bein ist nicht tastbar.
Bei der Schaufensterkrankheit führen Durchblutungsstörungen in den Beinen dazu, dass Betroffene starke Schmerzen bekommen und stehen bleiben müssen, bis die Beschwerden nachlassen. Sie ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen der Arterienverkalkung = Arteriosklerose.
In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie arterieller Durchblutungsstörungen, akuter Gefäßverschlüsse oder Aneurysmen durch. Wir behandeln neben der sogenannten Schaufensterkrankheit, Arteriosklerose der Beinarterien, Gefäßwandverkalkung, pAVK, periphere arterielle Verschlusskrankheiten und Durchblutungsstörung der Beine.
Eine Wunde, die trotz Behandlung nach etwa vier bis zwölf Wochen nicht zu heilen beginnt, bezeichnet man als chronische Wunde. Diese Wunden entstehen häufig infolge von Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus oder einem geschwächten Immunsystem.
Das diabetische Fußsyndrom – kurz DFS – ist eine häufige Komplikation des Diabetes mellitus.
Es entwickelt sich häufig als Folge einer lange bestehenden Diabetes-Erkrankung. Folgende Symptome können bei einem diabetischen Fußsyndrom auftreten: schlecht heilende Erosionen der Haut, rote Flecken, blasse Haut, bläulich verfärbte Stellen, gegebenenfalls schwarze Stellen – wenn das Gewebe bereits abgestorben ist –, Druckstellen und ein verringertes Schmerzempfinden.
Die Dialyse – häufig Blutwäsche genannt – ist ein Verfahren zur Reinigung des Bluts. Sie kommt meist bei Menschen mit schweren Nierenschäden zum Einsatz. Die Dialyse unterstützt oder ersetzt die Funktion der geschädigten Nieren, wenn diese den Körper nicht mehr von schädlichen Substanzen und überflüssigem Wasser befreien können. Mit Hilfe des Dialyseverfahrens werden Abfallstoffe aus dem Blut herausgefiltert und Nährstoffe hinzugefügt. Eine Dialyse-Sitzung dauert etwa vier bis fünf Stunden und wird in der Regel dreimal pro Woche durchgeführt.
Die beiden wichtigsten Dialyseverfahren sind die Hämodialyse und die Peritonealdialyse = Bauchfelldialyse. Beide ersetzen die verlorene Funktion der erkrankten Nieren.
Für eine Hämodialyse ist ein geeigneter Zugang zum Blutkreislauf erforderlich. Hierfür gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten: Kathetersysteme und sogenannte Gefäßfisteln = Shunts.
Shaldonkatheter oder Demerskatheter sind hierfür die beiden üblicherweise verwendeten Kathetersysteme. Ein Shaldonkatheter ist ein etwa 15-20 cm langer Kunststoffschlauch, der meist in eine Halsvene eingelegt wird und Blut aus einer herznahen Vene für die Dialyse zur Verfügung stellt. Dieser Katheter kann maximal zwei bis drei Wochen verbleiben und muss dann – wenn erforderlich – ersetzt werden. Der Demerskatheter ist ein Silikonschlauch, der durch einen Tunnel unter der Haut im Bereich des Brustmuskels austritt. Er kann deutlich länger im Körper verbleiben. Manche Patienten können über lange Zeiträume mit einem Demerskatheter dialysiert werden.
Die beste Variante, die beste Art eines Gefäßzuganges für die Dialyse ist die Gefäßfistel = Shunt. Im Rahmen eines kleinen gefäßchirurgischen Eingriffs wird in Narkose eine
Gefäßschlaufe am Arm geschaffen, die ausreichend Blut für die Hämodialyse fördert. Wichtig ist: aus der Fistel dürfen keine Blutentnahmen erfolgen, am Shuntarm darf keine Blutdruckmessungen stattfinden und Tätigkeiten mit hoher Verletzungsgefahr und schweres Heben sollte vermieden werden.
Die Peritonealdialyse oder Bauchfelldialyse findet im Inneren der Bauchhöhle statt. Als Reinigungsfilter des Blutes fungiert hier das Bauchfell. Das Bauchfell kleidet die gesamte Bauchhöhle aus. Zur Durchführung der Bauchfelldialyse wird ein Silikonkatheter unter Vollnarkose in die Bauchwand eingenäht, damit die Austauschflüssigkeit in die Bauchhöhle gelangen kann. Dieser Katheter kann über viele Jahre in der Bauchwand verbleiben. Dieses Dialyseverfahren wird Continuierliche Ambulante Peritonealdialyse – kurz CAPD – genannt. Sie kann – nach einer entsprechenden Schulung – selbständig zu Hause durchgeführt werden. Über den Katheter werden mehrmals am Tag jeweils ca. zwei Liter Austauschflüssigkeit = Dialysat in die Bauchhöhle ein- und nach etwa vier Stunden wieder ausgelassen. Der Bauch ist also über 24 Stunden mit Austauschflüssigkeit gefüllt. Durch genaue Analysen können Flüssigkeiten eingesetzt werden, die in ihrer Zusammensetzung an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst sind. Das Verfahren ist völlig schmerzfrei. Es gibt auch Varianten der CAPD, bei denen durch ein Hilfsgerät die Flüssigkeiten in der Nacht automatisch gewechselt werden – sie sind jedoch nicht für alle Patienten geeignet.
Beide Dialyseverfahren haben Vor- und Nachteile, beide bedeuten einen erheblichen Einschnitt in die Lebensgewohnheiten der Betroffenen.
Weitet sich eine Baucharterie = Bauchschlagader, geschieht das meist unbemerkt und ist zunächst harmlos. Bauchaortenaneurysmen = Aussackungen der Baucharterien bleiben oft unbemerkt, da sie meist keine Beschwerden verursachen. Größere Aneurysmen führen jedoch manchmal zu Symptomen wie z.B. Bauch- oder Rückenschmerzen. Die Diagnosen lauten hier dann z.B.: Durchblutungsstörung der Eingeweidearterien, Durchblutungsstörung der Gefäße des Magen-Darm-Traktes, postprandiale Schmerzen, Arteriosklerose = Verkalkung der Viszeralarterien, Nierenartierenstenose.
Postprandiale Schmerzen treten häufig nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf. Viele Patienten können die Nahrungsmittel exakt identifizieren, die die Symptome auslösen. Häufig treten sie nach dem Verzehr scharfer oder fettreicher Nahrung auf.
Nierenartierenstenose bedeutet die Verminderung des Blutflusses in einer der oder beiden Hauptnierenarterien oder deren Verzweigungen.
In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie Wiederherstellung = Revaskularisation der Baucharterien = Viszeralarterien durch.
Von einer Herzschwäche = Herzinsuffizienz spricht man, wenn das Herz nicht ausreichend Blut auswirft, um den Bedarf des Körpers an Sauerstoff zu decken. Eine Herzinsuffizienz kann viele Ursachen haben, unter anderem eine eingeschränkte Pumpkraft des Herzmuskels, Schäden an der Ventilfunktion der Herzklappen oder mechanische Behinderungen des Blutflusses. Je nach Verlauf unterscheidet man die akute, unmittelbar lebensbedrohliche Herzinsuffizienz – bis hin zum kardiogenen Schock – und die chronische Herzinsuffizienz, bei der eine weitgehend stabile Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit vorliegt. Auch bei einer chronischen Herzinsuffizienz sind jedoch plötzliche Verschlechterungen möglich, sogenannte kardiale Dekompensationen. Betroffene klagen häufig über Luftnot unter Belastung oder im Liegen, Wasseransammlungen = Ödeme, Schwellungen besonders an den Unterschenkeln.
Wenn eine Herzinsuffizienz festgestellt wird, steht an erster Stelle die genaue Einordnung des Mechanismus und die Suche nach behandelbaren Ursachen. So können Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zu einer reduzierten Pumpkraft des Herzmuskels führen = Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion. Ein langjähriger Bluthochdruck führt dagegen zu verdickten, steifen Herzwänden und behindert dadurch die Füllungsphase des Herzens = Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion. Neben Durchblutungsstörungen kommen viele weitere Ursachen für eine eingeschränkte Pumpfunktion in Frage, unter anderem Herzmuskelentzündungen, Alkoholkonsum, gewisse Chemotherapien oder erbliche Veranlagung.
Die Behandlung der Herzschwäche basiert auf drei Säulen:
- Behandelbare Ursachen sollten gefunden und bestmöglich korrigiert werden. Hierzu gehört die Untersuchung auf eine koronare Herzerkrankung = Engstellen der Herzkranzgefäße und die Behandlung von Begleiterkrankungen, die eine Herzschwäche auslösen oder verschlechtern.
- Durch eine moderne Medikamententherapie wird das Herz entlastet und der Herzmuskel zugleich gestärkt. Unter dieser Kombinationstherapie kommt es häufig zu einer deutlichen Verbesserung der Pumpfunktion und der Belastbarkeit im Alltag. Entscheidend ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente und weiterer Maßnahmen im Alltag, wie z.B. eine konstante tägliche Trinkmenge.
- Ergänzt wird die Medikamententherapie bei einigen Patienten um implantierbaren Geräte, die vor bösartigen Herzrhythmusstörungen schützen und teilweise auch die Pumpkraft des Herzens verbessern können.
Unser Team in der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie & Internistische Intensivmedizin – Medizinische Klinik I bietet das gesamte Spektrum der modernen Herzschwächetherapie an. Bei geriatrischen Patienten entwickelt sie gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie & Neurogeriatrie ein maßgeschneidertes Konzept.
Herzschrittmacher verhindern einen zu langsamen Herzschlag. Das Herzschrittmacher-System besteht aus einem Generator und einer oder mehreren Elektroden. Es wird in der Regel in örtlicher Betäubung über einen kleinen Hautschnitt unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. Die Elektroden werden von dort über die Blutgefäße zum Herzen geführt. Der Schrittmacher zeigt dem Herzen mit Hilfe elektrischer Impulse an, wann es schlagen soll. Dabei kann der Schrittmacher seine Frequenz – und damit die des Herzens – der jeweiligen körperlichen Belastung anpassen. Wenn das Herz selbständig genügend eigene Schläge erzeugt, nimmt dies der Schrittmacher wahr und hält sich zurück. Bei zu starkem Absinken der Herzfrequenz setzt er mit der vorgegebenen Frequenz sofort wieder ein.
In einigen Fällen kommen zur Erfassung von Herzrhythmusstörungen sogenannte Event-Rekorder = EreignisRekorder zum Einsatz. Dies sind kleine Geräte, die kurzfristig auftretende Rhythmusstörungen des Herzens dokumentieren. Der Patient kann sie selbst bedienen. Bei Ohnmachtszuständen unklarer Ursache können die Geräte problemlos unter die Haut eingesetzt werden. Sie erfassen selbsttätig Rhythmusstörungen. Erst mit Hilfe dieser Geräte kann manchmal geklärt werden, ob ein Herzschrittmacher erforderlich ist.
Eine Weiterentwicklung der Herzschrittmachertherapie ist die sogenannte physiologische Stimulation = LBBPacing. Hier wird gezielt das herzeigene Reizleitungssystem angesteuert und so eine schonendere, natürlichere Form der Schrittmacherstimulation erreicht. Besonders bei vorgeschädigtem Herzen mit eingeschränkter Pumpkraft haben sich diese neuen Techniken bewährt.
Neben dem klassischen System kommen in unserer Klinik auch sondenlose Systeme – sogenannte Micras – zum Einsatz. Diese Schrittmachersysteme benötigen keine Elektroden mehr. Stattdessen wird das medikamentenkapselgroße Gerät vollständig in der Herzkammer verankert. Mögliche Probleme, die bei einem klassischen Herzschrittmacher durch die Elektroden entstehen können, sind so ausgeschlossen.
Das Einsetzen = Implantation von Herzschrittmachern erfolgt in Zusammenarbeit mit unserer Klinik für Gefäßchirurgie in unseren Herzkatheterlaboren.
Wenn die Nieren dauerhaft keine ausreichende Funktion mehr aufweisen, ist eine Nierentransplantation die bestmögliche Therapie. Neben einer Verbesserung der Lebensqualität ist auch die allgemeine Gesundheit und der Gewinn an Lebenszeit nach Transplantation besser als bei Patienten, die auf ein Dialyseverfahren angewiesen sind.
Eine Nierentransplantation kann durch Transplantation der Niere eines verstorbenen Spenders – also eine sogenannte postmortale Organspende – oder in Form einer Lebendnierenspende erfolgen. Kommt eine Nierentransplantation in Betracht, meldet der behandelnde Arzt nach den Patienten nach umfangreichen Untersuchungen für eine Transplantation bei der internationalen Vermittlungsstelle Eurotransplant an. Dort wird er in eine Warteliste eingetragen. In Deutschland koordiniert die Deutsche Stiftung Organtransplantation die Organspenden.
Nach erfolgtem Eingriff muss der transplantierte Patient regelmäßig die Funktion der Niere beim Nephrologen überprüfen lassen – damit mögliche Abstoßungen, Infektionen oder andere Probleme frühzeitig erkannt werden.
Eine Portanalage oder ein Portsystem ist ein Zugang zum venösen Blutkreislauf unter der Hautoberfläche. Das Portsystem besteht aus einer Portkammer und einem Portschlauch, die fest miteinander verbunden sind. Die Portkammer wird meist unterhalb des Schlüsselbeins unter der Hautoberfläche, der Portschlauch entweder über die Schlüsselbeinvene oder über die innere Drosselvene in das venöse Gefäßsystem eingeführt. Er endet kurz vor dem Vorhof des rechten Herzens. Aus medizinischen oder anatomischen Gründen kann die Portkammer auch auf der Vorderseite des Oberschenkels eingebracht werden.
Ein Portsystem wird meist zur Durchführung von Chemotherapien, bei der medikamentösen Krebstherapie oder bei dem Erfordernis einer künstlichen Ernährung eingesetzt.
Portanlagen legen wir in unserer Klinik für Gefäßchirurgie an.
Schlaganfall ist der Oberbegriff für eine plötzliche akute Schädigung von Gehirngewebe, die entweder durch einen Gefäßverschluss – Hirninfarkt, ischämischer Infarkt – oder durch eine Hirnblutung – hämorrhagischer Infarkt – entsteht. Schlaganfallerkrankungen sind daher alle Erkrankungen, bei denen es durch verstopfte und geplatzte Blutgefäße im Gehirn zu einer Unterversorgung von Teilen des Gehirns kommt. Meist ist ein Gefäßverschluss die Ursache. Dabei können Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Störungen der Sinnesfunktionen, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen auftreten. Täglich erleiden in Deutschland etwa 550 Menschen einen Schlaganfall. Risikofaktoren sind u.a. Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Rauchen.
Die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der zentralen Notaufnahme im St. Bernward Krankenhaus ermöglicht eine rasche Aufnahme der Patienten in unsere Klinik.
Ein Gefäßverschluss sollte schnellstmöglich beseitigt werden, da das Gehirn hochempfindlich auf Durchblutungsstörungen reagiert. Hierfür gibt es die Möglichkeiten der Lyse-Therapie oder der Beseitigung des Blutgerinnsels durch eine Katheterbehandlung. Dabei arbeitet ein interdisziplinäres Team der Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie mit weiteren Fachabteilungen des St. Bernward Krankenhauses eng zusammen.
Wenn eine Hirnblutung bzw. ein geplatztes Gefäß die Ursache des Schlaganfalls ist, normalisieren wir schnellstmöglich die Blutgerinnung – oft auch bei medikamentös bedingter Blutungsneigung. Sollte eine Hirnblutung eine Operation am Gehirn erfordern, arbeiten wir eng mit den neurochirurgischen Kliniken in der Region zusammen.
Für viele Patienten beginnt die Behandlung auf unserer speziellen Schlaganfall-Einheit, der Stroke Unit. Sie ist von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft als überregionale Stroke Unit zertifiziert. In der weiteren Diagnostik erfolgt neben der Computer- und/oder Kernspintomographie des Gehirns oft eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien und des Herzens. Ziel der Behandlung in unserer überregionalen Stroke Unit ist neben der Wiederherstellung oder Verbesserung der Blutversorgung des Gehirns auch die Identifizierung und Behandlung der Risikofaktoren. So verhindern oder reduzieren wir drohende Behinderungen.
Patienten mit Schlaganfallerkrankungen werden in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie & Klinische Neurophysiologie, der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, der Klinik für Gefäßchirurgie und der Klinik für diagnostische & interventionelle Radiologie, Neuroradiologie behandelt. Darüber hinaus werden sie im Rahmen unseres Gefäßzentrums im St. Bernward Krankenhaus betreut.
Ursachen für venöse Gefäßerkrankungen sind häufig Veranlagung, Entzündungen und Schädigungen der Gefäße oder Gefäßverschlüsse – hierzu gehören z.B. neben der tiefen Venenthrombose – die meist ein akuter Notfall ist – Krampfadern, Besenreiser = Varizen, die Thrombophlebitis = oberflächliche Venenthrombose und die chronisch-venöse Insuffizienz. Unterschieden wird das tiefe Venensystem, das dem Verlauf der Arterien und Nerven in der Tiefe folgt, und die oberflächlichen Venen.
Die chronisch-venöse Insuffizienz entsteht durch einen erhöhten Druck in den Beinvenen. Sie geht mit venösen Abflussbehinderungen, Mikrozirkulationsstörungen und Veränderungen im Bereich der Unterschenkel und Füße einher.
Varizen können sehr klein sein = Besenreiser, aber auch große Venen betreffen = Krampfadern. Der medizinische Begriff für dieses Krankheitsbild ist Varikose oder Varikosis. Schlangenförmig verlaufende, sackartig erweiterte, oberflächliche Venen werden als varikös bezeichnet. Die Varikose ist eine Venenerkrankung, bei der es zur Erweiterung der Venen und dadurch zur Venenklappenschwäche kommt – häufige Ursache ist eine angeborene Schwäche der Venenwände im Rahmen einer Bindegewebsschwäche.
Bei einer Thrombophlebitis oder Thrombose ist eine oberflächliche Vene aufgrund eines Blutgerinnsels = Thrombus im betroffenen Blutgefäß entzündet.
Zur Therapie von Krampfaderleiden gibt es zunächst konservative Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise Kompressionsstrümpfe, die die Symptome lindern und dem Fortschreiten der Erkrankung vorbeugen. Manuelle Lymphdrainage, Gefäßsport oder Balneotherapie unterstützen die Kompressionstherapie.
Bei den operativen oder endovenösen Behandlungen von Varizen werden nicht funktionierende Venen oder Venenabschnitte entfernt. Auf diese Weise wird die Funktion des oberflächlichen Venensystems verbessert. Varizen können allerdings auch nach erfolgreicher Behandlung erneut auftreten, da die Varikose eine chronische Erkrankung ist. Zu den operativen Maßnahmen gehört das sogenannte Venenstripping – je nach Ausprägung lassen sich Krampfadern in Teilen oder komplett ziehen bzw. entfernen. Bei den endovenösen thermische Verfahren werden die betroffenen Venen durch die Behandlung mit Hitze. Laser, Radiofrequenzen oder Heißdampf verschlossen. Bei den endovenösen chemische Verfahren erfolgt das Verschließen mittels Sklerosierungsmittel oder Cyanoacrylatkleber. Die Eingriffe sind minimal-invasiv und gewebeschonend.
In unserer Klinik für Gefäßchirurgie führen wir sämtliche offenchirurgische und interventionelle Eingriffe zur Therapie venöser Erkrankungen durch. Dazu gehören Krampfadern, Varikose, Varikosis, Venenerweiterung, Thrombose, TVT, Beinvenenthrombose, chronisch venöse Insuffizienz und Venenschwäche.
Operative Therapien
Wir sind eine chirurgische Klinik – aber operieren ist nicht gleich operieren. Über die Jahrzehnte der Entwicklung der Chirurgie haben sich viele verschiedene Techniken entwickelt. Wir stellen Ihnen hier einige davon vor.
Die offene Chirurgie umfasst Operationen, die nicht unter minimalinvasiven Kriterien erfolgen können – zum Teil aus technischen Gründen oder weil eine sichere und vollständige Behandlung nicht gewährleistet werden kann.
Moderne Operationssäle und -instrumente, gut ausgebildete Mitarbeitende und eine enge Zusammenarbeit mit der Anästhesie und den anderen operativen Abteilungen unseres Krankenhauses ermöglichen es uns, Routineeingriffe sicher und sehr komplikationsarm durchzuführen.
Nach der Operation unterstützen wir unsere Patienten, damit sie so schnell wie möglich ihre Beweglichkeit und Selbstständigkeit wiedererlangen. Auch die Entlassung unserer Patienten planen wir unter Einbeziehung des Umfeldes frühzeitig. Mit diesen Maßnahmen möchten wir Ihren Krankenhausaufenthalt so kurz wie möglich gestalten.
Die operative Versorgung mehrerer Organe kann in einem einzigen Eingriff erfolgen. Um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erreichen, arbeiten verschiedene Fachbereiche eng zusammen und besprechen Operation und Therapie gemeinsam.
Dank der schonenden Operationsverfahren in der modernen Chirurgie sind Eingriffe auch bei älteren Patienten oder bei Patienten mit einer Vielzahl von Begleiterkrankungen möglich.

Chefarzt | Prof. Dr. med. Mathias Wilhelmi
Klinik für Gefäßchirurgie

Sekretariat | Sabine Völker-Düllick
Tel.: 05121 90-1121 oder 05121 90-5127 |
Fax: 05121 90-1124
E-Mail Kontakt
Weitere Infos auch in unserer Sprechzeitenübersicht.

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text das generische Maskulinum. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass wir alle Geschlechter ansprechen.