In den 18 Monaten habe ich festgestellt, dass die allgemeine Innere Medizin nicht so meins ist. Ich war immer dann glücklich, wenn ich in der Notaufnahme sein konnte. Als die Kardiologen jemanden für die Intensivstation gesucht haben, sind sie auf mich zugekommen. Professor Scholz, Chefarzt der Kardiologie, ist ebenfalls jemand mit einem sehr guten Ruf, der sich stark wissenschaftlich engagiert. Das fand ich interessant.
Die Zeit auf der Intensivstation war toll, und es ist natürlich ein großes Kompliment, wenn man gleich voll mit eingebunden wird und Verantwortung übernehmen kann. Die vielen Nachtschichten waren allerdings für das Privatleben schwierig. Somit musste ich eine Entscheidung treffen: Will ich etwas machen, was mich sicher zu einer Oberarztstelle führt, wo ich aber mein Privatleben zurückstellen muss? Oder will ich etwas machen, wo ich Wochen habe, an denen ich zu „normalen“ Zeiten zu Hause bin und für meine Familie da sein kann? Ich habe mich für das zweite Szenario entschieden und das Gespräch mit Professor von Knobelsdorff gesucht, der nicht nur unser Ärztlicher Direktor ist, sondern auch Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin und der selber noch als Notarzt auf der Straße unterwegs ist. Eine freie Stelle gab es zu der Zeit nicht, aber Professor von Knobelsdorff hat mir zugesichert, dass er an mich denkt. Das war im März der Fall.
Die Karriere steht bei Ihnen also nicht unangefochten auf Platz eins?
Wenn Sie meine Frau fragen, würde sie sagen, dass die Karriere über allem steht. (lacht) Ich denke, ich gehöre zu einer neuen Generation von Medizinern. Bei uns liegt der Fokus mehr auf dem Privatleben, als es vielleicht bei der „alten“ Generation war. Wir arbeiten auch viel, aber wir schauen, dass es ein Leben außerhalb des Krankenhauses gibt. Natürlich ist mir meine Karriere wichtig. Ich will vorankommen und ich möchte immer noch Oberarzt werden. Deshalb beschäftige ich mich auch in meiner Freizeit mit dem Thema Medizin. Meine Frau ist ebenfalls Ärztin, ebenso meine Freunde aus dem Studium und meine gesamte Familie. Bei Familie Pott werden somit die spannenden Themen interdisziplinär diskutiert. Jeder hat etwas dazu beizutragen und jeder weiß es besser als der andere. (lacht) In meiner Freizeit lese ich außerdem viel Fachliteratur oder ich kümmere mich zusammen mit meinem Kollegen Thorben um unser „Baby“: den Podcast „Pin-up Docs“.
Thorben, der sich wie ich in der Weiterbildung zum Facharzt befindet, hatte die Idee. Da ich schon immer auf eine Chance gewartet habe, mich der Welt ein bisschen mitzuteilen, war ich natürlich Feuer und Flamme. (lacht)
Wir wissen, wie es ist, Anfänger zu sein und was in einem vorgeht, wenn man seine ersten Dienste absolviert. Im Studium lernt man viel, aber in der Realität arbeitet man an vorderster Front und nicht immer ist sofort jemand zur Stelle, der einem alle Fragen beantwortet, beziehungsweise der die Zeit hat, einem die Hintergründe zu erläutern. Da wir beide keine Freunde von langen Anleitungen oder Abhandlungen sind, haben wir uns nach einer Alternative gesehnt. Wir wollten die Dinge praktisch verpackt von Menschen vermittelt bekommen, die mit uns auf einem Niveau sind. Also Assistenzärzte, die schon weiter sind als wir und die einem erklären, wie man an Dinge herangeht, die einem Tipps geben. Im englischsprachigen Raum gibt es die sogenannte FOAM-Szene mit Blogs, Podcasts und Videos auf YouTube. Deutschland ist in dem Bereich leider nicht so gut aufgestellt. Neben einem YouTube-Kanal von zwei Kollegen aus Süddeutschland und einem kostenpflichtigen Podcast von zwei Professoren gab es zu dem Zeitpunkt nichts Vergleichbares. Also warum nicht diese Lücke füllen und unser spärliches Wissen unterhaltsam an die Zielgruppe Assistenzärzte, Pflegepersonal auf den Intensivstationen, Notfall- und Rettungssanitäter weitergeben?
Bei dem Namen „Pin-up Docs“ hatte ich zunächst andere Bilder im Kopf.
Genau das wollten wir mit dem Namen erreichen. Jede gute Idee braucht einen guten Namen. Dieser sollte originell sein und es sollte ein Name sein, an den man sich in sozialen Medien erinnert. Außerdem wollten wir einen Bezug zur Medizin herstellen. In unserem Fall steht das „Pin“ für Perioperative-, Intensiv- und Notfallmedizin.
Im November 2018 haben wir unsere erste Folge aufgenommen. Gut, unsere Tonqualität war anfangs noch ziemlich mies, weil wir weder das technische Equipment hatten, noch eine Ahnung davon, wie wir das vernünftig nachbearbeiten. Aber wir haben unsere Aufzeichnung auf unsere Website gestellt und über Twitter und Facebook darauf aufmerksam gemacht. Keiner von uns hat damit gerechnet, dass unser Podcast so schnell Gehör findet. Wir waren überwältigt, dass uns innerhalb der ersten zwei Tage knapp 300 Leute gehört und wir so viel positives Feedback erhalten haben.
Seitdem machen wir das regelmäßig. Pro Monat gibt es eine Folge. Mittlerweile haben wir „unser Programm“ auch erweitert. Neben dem Journal-Club für Oberärzte, in dem wir neuste Studien vorstellen, gibt es nun auch unser Kochrezept des Monats für Anfänger. Hier stellen wir eine bestimmte Behandlungsweise anhand eines konkreten Falls vor und erläutern, wie und warum wir so vorgehen und womit wir gute Erfahrungen gesammelt haben. So entstehen spannende Diskussionen und Kontakte und auch wir erweitern unser Spektrum und unser Wissen.
Unser Ziel ist es, möglichst viele junge Kollegen abzuholen und quasi Weiterbildung über das Smartphone möglich zu machen. Unser Chef findet unseren Ansatz so gut, dass er uns beim Norddeutschen Anästhesietag angemeldet hat, wo wir zu diesem Thema einen Vortrag halten dürfen. Zudem stellen wir unsere Themen hier im Haus im Rahmen von Fortbildungen vor. Eine wirklich tolle Wertschätzung. Unsere Hörerschaft wächst stetig, mittlerweile haben wir knapp 1.000 Hörer.
Kommen wir noch einmal zum Anfang Ihrer Medizinlaufbahn. Sie haben eine Ausbildung zum Rettungssanitäter. Wie kam es dazu?
Das ist ganz einfach. Mein Abi war für ein Medizinstudium nicht gut genug. Aber zum Glück kann man mit genügend Wartesemestern trotzdem Medizin studieren. Mein Vater wollte gern, dass ich die Zeit mit Physiotherapie überbrücke. Da hatte ich aber keine Lust drauf. Ich fand schon immer Blaulicht toll und somit habe ich mich für die Ausbildung zum Rettungssanitäter entschieden. Aber je mehr Jahre ich als Rettungssanitäter unterwegs war, desto mehr wurde mir klar, dass es das jetzt noch nicht gewesen sein kann. Leider hatte ich immer noch nicht genügend Wartesemester. Also bin ich nach Österreich gegangen und habe in Innsbruck VWL / Gesundheitsökonomie studiert und meinen Bachelor gemacht. Nebenbei habe ich aber weiterhin im Rettungsdienst gearbeitet, da mich das Blaulicht einfach nicht losgelassen hat.
Wie stehen Sie persönlich zum Thema „Numerus Clausus“? Sinnvoll danach zu beurteilen oder nicht?
Das ist wirklich eine schwierige Diskussion. Hätten Sie mich das 2004 gefragt, hätte ich gesagt, dass der NC der größte Schwachsinn ist, den es gibt. Mittlerweile, mit der „Weisheit“, die ich nun gesammelt habe, würde ich sagen, dass der NC schon eine gute Sache ist und es keine fairere Alternative gibt, ein knappes Gut zu verteilen.
Es war aber für Sie schon immer klar, dass Sie in Richtung Medizin gehen wollen?
Nein, in der Schulzeit hatte ich durchaus andere Ideen. Ich habe mich schon immer für Journalismus interessiert. Politiker wäre ich auch gern geworden, wenn da nicht die Parteiarbeit gewesen wäre. Hätte man mich gleich Dinge entscheiden lassen, wäre das auch durchaus eine Option für mich gewesen. (lacht)
Es hat sich aber mehr und mehr herauskristallisiert, dass ich Arzt werden möchte. Schließlich war das auch als Kind mein Berufswunsch. Natürlich durch meinen Vater geprägt, der zu der Zeit Chefarzt in einer Klinik war. In der zehnten Klasse habe ich daher auch mein Schulpraktikum in der Pflege absolviert.
Sie sind ein sehr offener, kommunikativer Typ, der viel lacht und somit auch eine angenehme Atmosphäre schafft. Waren Sie schon immer so oder kam das erst durch die Erfahrungen in den unterschiedlichen Häusern, wo man sich immer wieder auf neue Menschen und Teams einlassen muss?
Ich bin das tatsächlich schon immer. Wenn das hier ein Assessment Center wäre, würde ich Ihnen auch sagen, dass das meine große Stärke ist. Ich kann mich sehr schnell in Teams integrieren. Und durch meine offene Art kann ich mich auch relativ gut verkaufen. Deshalb wollte ich auch Politiker werden. (lacht)
Wenn ich zum Beispiel morgens zur Arbeit komme und niemand so richtig redet oder schlechte Stimmung ist, kann ich das ganz schlecht aushalten. Ich bin ein harmoniebedürftiger Mensch und deshalb ist mein Tagesziel, dass alle oder wenigstens fast alle ein gutes Gefühl haben. Deshalb arbeite ich auch so gern im BK, weil es einfach eine gute Atmosphäre ist. Wenn man mein Team fragt, was der Johannes Pott (auch liebevoll Potti genannt) für ein Mensch ist, dann können Ihnen das meine Kollegen beantworten. Sie wissen zum Beispiel, dass ich gestern Abend Stand-Up-Paddling ausprobiert habe. Einfach, weil ich es jedem erzählt habe. Und die fragen mich auch am nächsten Tag, wie es war. In unserem Team interessieren wir uns für die Menschen um uns herum. Und das macht es für mich aus. Das hat etwas mit Wertschätzung zu tun. Diese kleinen Gesten machen so viel in der Zusammenarbeit aus.
Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?
Über diese Frage habe ich lange nachgedacht. Was mich persönlich an dem Beruf so fasziniert und warum ich ihn so liebe: Wenn ich zur Arbeit gehe, weiß ich nicht, was an diesem Tag passiert. Für viele eine Horrorvorstellung, aber für mich ist es genau das, was den Reiz ausmacht. Jeder Mensch ist anders und somit ist auch jeder Tag anders. Wie schon erwähnt, ist meine große Leidenschaft die Notfallmedizin, wo ich nicht weiß, was in den nächsten Minuten oder Stunden passiert. Es gibt Tage, die sind ruhig und dann gibt es Tage, die sind sehr aufregend. Jeder Einsatz ist anders, die Umgebungen und die Teams ändern sich. Und trotzdem müssen wir alle zusammen funktionieren, damit wir das bestmögliche für den Patienten rausholen können. Das ist herausfordernd, aber spannend. In der Intensivmedizin ist es ähnlich.
Was war in Ihrem Job Ihr persönlich schönster Moment?
Das ist noch gar nicht so lange her. Das war Pfingstsonntag. Ich war als Notarzt unterwegs und wir wurden zu einer Geburt gerufen. Ein Moment, in dem ich kurz durchatmen musste. Gynäkologie gehört zu den Fachdisziplinen, von denen ich am wenigsten Ahnung habe. Als ich eintraf, meinte der Kollege vom Rettungsteam: „Johannes, wie schön, dass Du kommst. Ich habe Dir schon mal die sterilen Handschuhe bereitgelegt. Das Kind kommt gleich.“ Ich war völlig perplex und dachte nur: „WAS?“. Die Frau, die uns knieend vor ihrem Bett mit Wehen im zweiminütigen Abständen empfing, erzählte mir, dass ihr erstes Kind nur 25 Minuten gebraucht hatte, um auf die Welt zu kommen. Da die Fruchtblase noch nicht geplatzt war, entschied ich, dass wir sie ins Krankenhaus fahren. Vom Moritzberg bis ins Krankenhaus ist der Weg überschaubar. Kaum war dieser Entschluss gefasst, platzte die Fruchtblase.
Ein Leitsatz, den ich in der Rettungsmedizin gelernt habe, ist: Ein Plan, den man einmal gefasst hat, soll man möglichst nicht ändern. Somit blieb ich dabei, mit der Frau ins Krankenhaus zu fahren. Wenn das Kind auf dem Weg kommt, dann kommt es. Der Rettungswagen hat auch für eine Geburt alles an Ausrüstung an Bord. Aber vielleicht würden wir es auch noch rechtzeitig in den Kreißsaal schaffen, wo Hebammen die Frau besser begleiten können, als ich es kann.
Wir wollten gerade losfahren, als ein Auto in die Straße bog und eine Frau uns etwas irritiert anschaute. Ich also aus dem Wagen raus mit der Frage: „Sind Sie zufällig Hebamme?“ Und ja, es war tatsächlich die Hebamme, die die werdende Mutter kurz vor dem Rettungswagen informiert hatte. Wirklich erleichtert meinte ich: „Wunderbar! Ihre Patientin liegt schon im Rettungswagen und Sie haben garantiert 3.000 Kinder mehr als ich zur Welt gebracht.“ Nach einer kurzen Untersuchung, haben wir uns dann im Konvoi (Rettungswagen, Auto vom werdenden Vater und Notarztwagen) auf den Weg gemacht. Bei jeder Presswehe stoppte der Konvoi. Das haben wir vier Mal gemacht und als wir in der Nähe vom Dammtor waren, haben wir entschieden, anzuhalten. Uns war klar, dass wir es nicht mehr bis ins Krankenhaus schaffen werden. Die werdende Mutter und die Hebamme waren klasse. Innerhalb von zehn Minuten hat das Baby sich lauthals bemerkbar gemacht. Ein unbeschreiblicher Moment und bisher mein schönstes Erlebnis.
Und Ihr unschönster Moment?
Das kann ich nicht so explizit definieren. Jeder Arzt hat Momente, an die er sich zurückerinnern kann. Was ich immer furchtbar finde und was man nicht vergisst, sind die Momente, wenn ich den Angehörigen sagen muss, dass der Mann, die Frau, der Vater oder die Mutter verstorben ist und sie überhaupt nicht damit gerechnet haben. Eine noch junge Frau, die mit ihrem Mann in die Notaufnahme kommt, weil es ihm nicht gut geht. Und eine Stunde später ist ihr Mann tot. Es gibt zwar während des Studiums einen Kurs, wie man „schlechte Nachrichten“ überbringt, aber die Realität ist dann doch etwas ganz anderes. Und ich kann Ihnen sagen, dass das Gefühl auch mit der Zeit nicht besser wird. Um es auf Deutsch zu sagen: Das ist jedes Mal scheiße. Es ist aber leider ein Teil unseres Berufes, vor dem wir nicht weglaufen können.
Sie sind seit zwei Jahren hier bei uns im BK und haben schon einige andere Häuser gesehen. Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere am St. Bernward Krankenhaus?
Das Besondere am BK ist, dass wir schon eine gewisse Größe haben, wo wir medizinisch viel machen und trotzdem ein Team sind, in dem jeder jeden kennt. Gefühlt kenne ich von der Putzfrau bis hin zum Chef alle. Zum Beispiel unser Engel aus der Kantine, die einen jeden Tag herzlich begrüßt und sich von jedem einzelnen Mitarbeiter so viel merkt. Oder unser „Original“ in der Notaufnahme: Schwester Wilhelma. Und ich finde, dass wir hier im Haus die christlichen Werte noch mehr leben, als es vielleicht in anderen Häusern der Fall ist. Durch die Nähe zum Mutterhaus der Kongregation ist dieser Spirit noch deutlich zu spüren. Und natürlich ist unsere historische Bausubstanz etwas ganz Besonderes.
Herr Pott, wofür stehen Sie jeden Morgen auf?
Um mir meine vielen Hobbys leisten zu können. (lacht) Natürlich ist das nicht die Hauptmotivation. Das klingt jetzt wirklich klischeehaft: Ich stehe in der Tat jeden Morgen auf, weil ich meinen Job richtig gerne mache. Weil ich viel Spaß bei der Arbeit habe und weil ich mich mit allen Kollegen gut verstehe. Das macht es für mich aus. Es interessiert mich, wie die anderen so geschlafen haben, wie der Dienst war und was meine Patienten machen. Ich bin von Herzen gerne Arzt. Ich freue mich jeden Morgen darüber und bin stolz, dass ich es bis hierhin geschafft habe.
Würden Sie jungen Menschen diesen Beruf ans Herz legen?
Diese Antwort haben wir tatsächlich im Team diskutiert. Wir waren uns alle einig: Ja, aber…
Und da schließt sich jetzt ein wenig der Kreis zu der Frage „Ist der NC ein gutes Auswahlkriterium?“. Ich persönlich würde mich wieder für den Beruf Arzt entscheiden. Definitiv. Weil ich es aus Überzeugung mache. Ich würde aber sagen, dass es nicht für jeden der richtige Beruf ist. Und ich würde erst recht nicht sagen, dass jeder mit einem guten Abitur Arzt werden sollte. Man sollte das machen, was seinen Neigungen entspricht. Deshalb ist es wichtig, sich den Beruf vorher anzuschauen. Und mit anschauen meine ich jetzt nicht, bei dem Vater in der Praxis mitzulaufen. Das würde das Bild verfälschen.
Wir denken, dass man unbedingt ein Pflegepraktikum machen und auch mal eine Woche in der Notaufnahme hospitieren sollte. Nur so bekommt man einen Eindruck, ob das Leben und Arbeiten in einem Krankenhaus etwas für einen ist und ob es eine Umgebung ist, in der man sich wohlfühlt und zurechtfindet.
Sie sprechen von Neigungen. Woran kann ich erkennen, ob der Beruf Arzt mir liegen könnte?
Das Schöne an der Medizin ist, dass sich jeder mit seinen Neigungen ausleben kann. Dafür ist das Gebiet breit genug gefächert. Es gibt zum Beispiel ganz penible Internisten, die den Dingen bis ins kleinste Detail auf den Grund gehen. Diese Personen würden vielleicht in der Notaufnahme verrückt werden. Dann gibt es andere, so wie mich, deren Stärke es ist, den Überblick und die Ruhe zu bewahren. Mich würde der Job des Internisten wahnsinnig machen. Aber in allen Bereichen der Medizin gibt es eine wichtige Eigenschaft, die man mitbringen sollte: Empathie. Man muss mit Menschen umgehen können. Man darf nicht vergessen, dass wir mit Menschen zu tun haben, die sich in einer Ausnahmesituation befinden. Die zu dem Zeitpunkt sozusagen ihr Leben nicht selber in der Hand haben, beziehungsweise es nicht selber beeinflussen können. Unsere Patienten sind teilweise so krank, dass sie zu 100 Prozent auf Hilfe angewiesen sind. Unsere Aufgabe ist es, in diesen Situationen auf die Menschen einzugehen und Ihnen die Scham und Angst zu nehmen.
Für alle, die unseren Assistenzarzt nun einmal live hören wollen, geht es hier zum Podcast: http://pin-up-docs.de/.