Ferdinand Hagemann, Teamleitung im Pflege- und Funktionsdienst

Zitat

Schichtarbeit muss nicht immer anstrengend sein oder die Lebensqualität einschränken – aus ihr entstehen viele Freiräume, wie freie Tage in der Woche.

Ferdinand Hagemann, Teamleitung im Pflege- und Funktionsdienst auf den Wahlleistungsstationen A5, B5 und A6

Ein (halbes) Leben für die Pflege

Seinen Berufswunsch „Gesundheits- und Krankenpfleger“ hat Ferdinand Hagemann bis heute nicht bereut – und das seit 24 Jahren. Selbst dem oft gefürchteten Schichtdienst kann er positive Seiten abgewinnen. Welche Erfahrungen mit Patienten und mit Vorgesetzten für ihn die Schönsten sind und warum er manchmal doch gern die Axt im Walde schwingt, gibt es hier zu lesen.

Herr Hagemann, wie kam es dazu, dass Sie sich für die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger entschieden haben?
Im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes habe ich begonnen, mich für den Beruf zu interessieren. Um zu schauen, ob mir dieser Beruf auch wirklich liegt, habe ich mich für ein mehrmonatiges Pflegepraktikum entschieden und war danach fest entschlossen, eine Krankenpflegeausbildung zu machen. Mich haben die Arbeit mit Patienten, das hohe Maß an Verantwortung und die Zusammenarbeit im Team begeistert.

Und haben Sie die Schichtarbeit sowie der Einsatz am Wochenende nicht zunächst abgeschreckt?
Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe gern im Schichtdienst gearbeitet, da sich daraus viele Freiräume ergeben. Als ich mein Haus gebaut habe, hatte ich nach der Frühschicht noch den ganzen Nachmittag, um zum Beispiel den Betonmischer anzuschmeißen und mir keine Gedanken über die Nachbarn machen zu müssen. Im Spätdienst war ich im Winter oft dankbar, dass ich morgens einfach mal ein oder zwei Stunden länger liegen bleiben konnte. Auch hat man die Möglichkeit, alltägliche Dinge wie Behördengänge zu erledigen, ohne sich Urlaub nehmen zu müssen.
Außerdem sind vieler meiner Kollegen aufgrund des Schichtdienstes flexibler, wenn sie Nachwuchs bekommen haben. Viele Eltern bei uns im Haus nutzen die Möglichkeit, am Wochenende im Nachtdienst zu arbeiten, um ansonsten für die Familie da zu sein.

mehr lesen →

Seit wann arbeiten Sie bei uns im St. Bernward Krankenhaus?
Sozusagen schon mein halbes Leben. Ich habe am 1. August 1995 meine Ausbildung hier im BK begonnen, also vor fast 24 Jahren. Seitdem ist viel passiert: Bereits nach einem Jahr als examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger habe ich die stellvertretende Leitung auf der Station A5 übernommen und festgestellt, dass mir der organisatorische Part liegt. Das hat auch mein Arbeitgeber so gesehen, und somit hatte ich die Möglichkeit, diverse Weiterbildungsangebote hier im BK wahrzunehmen. Zunächst die Weiterbildung „Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege“, dann eine „Konfliktmittlerausbildung“ und vor einem Jahr das Entwicklungsprogramm für Führungskräfte in vinzentinischen Einrichtungen.

Wie kann ich mir einen typischen Arbeitstag bei Ihnen vorstellen?
Ein typischer Arbeitstag beginnt bei mir mit einem "Rundumblick": Ich spreche mit den Kollegen auf den Stationen, die ich leite, und schaue mir die Belegung an. Anschließend checke ich meine Mails und führe diverse Anrufe. Wenn dies erledigt ist, kümmere ich mich um die Vorbereitung des Belegungsmanagements - also die vorhandenen Bettenkapazitäten so zu koordinieren und zu lenken, dass für alle Aufnahmen sowie internen Verlegungen ein Bett zur Verfügung steht. Den Rest des Vormittags verbringe ich mit Büroarbeit und Terminen. Um 13 Uhr beginnen die Schichtübergaben, an denen ich teilweise teilnehme, und im Anschluss finden oft Kurzschulungen statt. Dazwischen beschäftige ich mich mit Personalreorganisationen und allen anderen anfallenden Aufgaben, wie zum Beispiel Teambesprechungen oder Besprechungen von Arbeitsgruppen. Also kurz gesagt: Mein Arbeitsalltag hat viel mit Organisation zu tun, und langweilig wird es nicht.

Was würden Sie sagen, was das Besondere an unserem Haus ist?
Das Besondere ist, meiner Meinung nach, ein hohes Maß an Zusammenhalt, Vertrautheit und Verbundenheit in den Teams. Das BK scheint mir, gerade auch in den höheren Führungsebenen, ein sehr "menschliches" Unternehmen zu sein. Mir zum Beispiel ist es nie schwergefallen, gewisse Themen und Anliegen direkt an die Führungsebene heranzutragen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich bei allen – egal ob Geschäftsführung oder Pflegedirektion – offen sprechen kann und mich auch mal zu unbequemen Themen äußern kann. Ich denke, diese Möglichkeiten haben auch vieles bewirkt.

Gerade im Pflegeberuf gibt es viele schöne, aber auch unschöne Momente. Was war Ihr schönster Moment?
Da gab es wirklich schon viele. Die wirklich schönsten Momente waren die Geburten unserer vier Kinder, die alle im BK das Licht der Welt erblickt haben. Bei der ersten Geburt und der Zweiten (Zwillinge) hatte ich jeweils Dienst. Das waren sehr schöne Momente "im Beruf". Aber natürlich bestätigen mich persönliche und ehrliche Rückmeldungen von Patienten oder Angehörigen zum "gelungenen" Krankenhausaufenthalt und zeigen mir, dass das, was mein Team und ich leisten, wirklich wichtig ist. Manchmal treffe ich Patienten nach Jahren wieder und ich freue mich, wenn sich diese Menschen an mich erinnern und an den positiven Aufenthalt zurückdenken. Und am Ende einer Schicht freue ich mich aber auch, wenn die Organisation des "Alltags" super funktioniert hat.

Und die unschönen Momente?
Unschön wird es immer dann, wenn zum Beispiel zu unrecht kritisiert wird oder man das Gefühl hat, dass nichts funktioniert und ich den Mitarbeitern auf Station keine Entlastung schaffen kann. Oder wenn ich Wünsche oder Bedürfnisse, zum Beispiel bei der Dienstplanung, nicht berücksichtigen kann. Hier bin ich wirklich froh, dass ich so ein tolles Team um mich herum habe, in dem jeder viel Verständnis für die Kollegen zeigt. So hilft man sich untereinander, wenn der Dienst mal nicht klappt.

Was ist Ihr Ausgleich zum Beruf? Worin tanken Sie Kraft?
Mein Ausgleich zum Beruf ist recht vielfältig. Zum ersten meine Familie. Ich bin verheiratet, und durch meine vier Kinder ist immer reichlich viel los bei uns zu Hause. Daneben habe ich von meinen Eltern einen landwirtschaftlichen Betrieb geerbt. Die Flächen sind zwar verpachtet, aber es gehört noch Wald dazu. Das ist ein echtes Hobby von mir, wo auch die Kinder gerne dabei sind. Unser Haus hat eine moderne Holzheizanlage, somit kann ich den Ertrag auch sinnvoll einsetzten. Weiterhin bin ich seitdem ich 16 bin Mitglied in unserer freiwilligen Feuerwehr, in der ich elf Jahre Ortsbrandmeister war. Die ehrenamtliche Tätigkeit hat dabei oft von meiner Schichtarbeit profitiert, wenn zum Beispiel vormittags der Alarm losging und ich zu Hause war. Generell muss ich sagen, dass das BK dieses Ehrenamt sehr unterstützt. Für Lehrgänge der Feuerwehr oder auch für Einsätze werde ich freigestellt – oder auch für Katastrophen. Beim Hochwasser 2017 konnte ich dank der Freistellung eine ganze Woche lang in den betroffenen Regionen Hilfe leisten.

Was motiviert Sie, jeden Morgen aufzustehen und alles zu geben?
Ich stehe jeden Morgen auf, weil ich gerne lebe! Zufriedenheit ist mir wichtig. Die wünsche ich meiner Familie und meinen Kollegen und natürlich mir selbst. Dafür versuche ich privat und im Beruf alles zu geben.

Ferdinand Hagemann

Funktion:
Teamleitung im Pflege- und Funktionsdienst

1995:
3-jährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger im St. Bernward Krankenhaus

1998:
Examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Station A5

1999:
Stellvertretende Stationsleitung auf der Station A5

2004:
Wechsel auf die Station B6 als Gruppenleitung

2009:
Gruppenleitung auf den Stationen A6 und B6

2013:
Teamleitung für die Stationen A6 und B6 sowie B4

Werden Sie ein Teil von uns:
Ihre Karriere im St. Bernward Krankenhaus

Stellenangebote St. Bernward Krankenhaus

Jetzt sind Sie am Zug. Bewerben Sie sich noch heute auf eine unserer zahlreichen Stellenangebote oder starten Sie Ihre Karriere mit einer Ausbildung bei uns. Wir freuen uns auf eine zukunftsversprechende Zusammenarbeit mit Ihnen.

→ AKTUELLE STELLENANGEBOTE

4 gute Gründe, um im St. Bernward Krankenhaus zu arbeiten:

1. Finanzielle Vorteile

Wir bieten Ihnen eine arbeitgeberfinanzierte Altersversorgung und einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit leistungsgerechter Vergütung gemäß AVR und den üblichen Sozialleistungen sowie zahlreichen Vergünstigungen wie z.B. die "corporate Benefits".

2. Beruf und Familie

Ihre Familie liegt uns am Herzen. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen haben unsere Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Kinder während der Arbeit bei der nahegelegenen Großtagespflegestelle „CaNestchen“ betreuen zu lassen.

3. Betriebliche Gesundheitsförderung

Ihre Gesundheit ist uns wichtig. Daher kooperieren wir neben Hansefit mit diversen Sport- und Fitnesseinrichtungen, um Ihnen einen gesunden Ausgleich neben der Arbeit zu bieten.

4. Aus- und Weiterbildung

Wir unterstützen und fördern unsere Mitarbeiter bei ihrer individuellen, fachlichen Weiterentwicklung und ermöglichen innerbetriebliche sowie externe Weiterbildung.